UNESCO-Welterbe Aachener Dom
Symbol der Einigung und des Wiederaufstiegs Westeuropas
Der Aachener Dom, die Pfalzkapelle Karls des Großen, ist ein künstlerisches und architektonisches Meisterwerk. Er gilt als Symbol der Einigung und des Wiederaufstiegs Westeuropas nach dem Ende des Römischen Reiches. Aufgrund seiner besonderen (architektur-)geschichtlichen Bedeutung wurde der Dom 1978 als erste Kulturstätte Deutschlands in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben.
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Der heutige Dom wurde als Palastkapelle Karls des Großen zwischen 793 und 813 erbaut und nur ein Jahr nach Fertigstellung zum letzten Ruheort des Kaisers. Die Zeitgenossen erklärten die Pfalzkapelle zu einem Wunder der Baukunst - halb göttlich, halb menschlichen Ursprungs. Mit seinen Säulen aus griechischem und italienischem Marmor, den Bronzetüren und dem großen - inzwischen verlorenen - Mosaik in der Kuppel galt der Dom von Anfang an als außergewöhnliche künstlerische Schöpfung und als erster Kuppelbau nördlich der Alpen seit der Antike (Aufnahmekriterium i). Das heutige Mosaik stammt aus dem Jahr 1880/1881. Beeinflusst durch sowohl den klassischen als auch byzantinischen Stil galt der Kirchenbau lange Zeit als Prototyp religiöser Architektur, der zu Kopien oder Nachahmungen inspirierte (Aufnahmekriterium ii), und stellt auch heute noch ein außergewöhnliches Beispiel für Kapellen im julianischen Stil dar (Aufnahmekriterium iv).
Fakten
- Aufnahmejahr: 1978
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
- Art der Stätte: Kulturstätte
- Erfüllte Aufnahmekriterien:
(i), (ii), (iv), (vi) - Übersetzung der Erklärung zum außergewöhnlichen universellen Wert
- Webseite des UNESCO-Welterbezentrums
- Webseite der Stätte
Der Bau der Kapelle des Kaisers symbolisierte die Vereinigung des Westens und seine geistige und politische Erneuerung unter der Herrschaft Karls des Großen (Aufnahmekriterium vi). Auch nach seinem Tod diente der Dom noch bis 1531 als Krönungsort. Über einen Zeitraum von 600 Jahren wurden hier 30 deutsche Könige gekrönt. Der Marmorsarkophag, in dem einst Karl der Große bestattet war, ist ebenso wie sein Kaiserthron noch heute zu besichtigen. Die Sammlung des Aachener Domschatzes zeigt sakrale Kulturschätze aus spätantiker, karolingischer, ottonischer und staufischer Zeit. Als Kunstwerke, archäologische und historische Dokumente sind sie von unschätzbarem Wert.
Im Bewusstsein der europäischen Bedeutung des Doms und im Bemühen, seinen langfristigen Erhalt zu sichern, wurde bereits in den neunziger Jahren die Europäische Stiftung Aachener Dom ins Leben gerufen. Um den Dom und seine Geschichte auch den Jüngsten zugänglich zu machen, bieten die Domkinder spezielle Kinderführungen an.
„Außergewöhnlich an der Welterbestätte Aachener Dom ist seine 1200-jährige Baugeschichte, wobei der karolingische Zentralbau mit der gemauerten Kuppel natürlich der überragende Baukörper ist. Im Oktogon stehend kann man 1200 Jahre Gottesverehrung förmlich spüren.“
Helmut Maintz, Dombaumeister