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Neue Dauerausstellung in den Arolsen Archives

Die Arolsen Archives verwahren rund 30 Millionen Originaldokumente mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Kulturstaatsministerin Monika Grütters eröffnete im Juni die neue Dauerausstellung in Bad Arolsen.

Am 18. Juni eröffnete Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit der Direktorin der Arolsen Archives, Floriane Azoulay, und Lord Eric Pickles, Vorsitzender des Internationalen Ausschusses, die neue Dauerausstellung „Ein Denkmal aus Papier – Die Geschichte der Arolsen Archives“.

Die Arolsen Archives verwahren rund 30 Millionen Originaldokumente mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus und sind damit das weltweit umfassendste Archiv auf diesem Gebiet. Seit 2013 gehört die Sammlung zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Seit über 70 Jahren klärt der Suchdienst „International Tracing Service“ (ITS), seit 2019 offiziell Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution, über Einzelschicksale auf und sucht nach vermissten Personen. Jährlich beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ca. 16.000 Anfragen, vor allem von den Nachkommen ehemaliger NS-Verfolgter, die mehr über das Schicksal ihrer Verwandten erfahren wollen. Dies zeigt, wie wichtig Erinnerung und Aufarbeitung der NS-Zeit sind, um sowohl dem Vergessenwerden der Opfer entgegen zu wirken als auch Debatten über Rassismus und politische Verfolgung anzustoßen.

„Die Aufarbeitung des Holocaust ist Teil unseres Selbstverständnisses. Sie ist nicht verhandelbar. Das müssen wir allen vermitteln, die in Deutschland heimisch sind und die in Deutschland heimisch werden wollen", so Kulturstaatsministerin Monika Grütters in ihrer Rede zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung. „Wir alle tragen Verantwortung dafür, die Erinnerung wach zu halten und zu widersprechen, wenn neue politische Kräfte in unserem Land diese Verantwortung mit Füßen treten“, mahnt Grütters.