Gemeinsame Pressemitteilung des Auswärtige Amts, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Deutschen UNESCO-Kommission,

Ministerien und Fachleute diskutieren Weltbildungsbericht in Berlin

Technologie in der Bildung: UNESCO-Bericht fordert chancengerechten und pädagogisch sinnvollen Einsatz

In Berlin wird heute die deutschsprachige Kurzfassung des UNESCO-Weltbildungsberichts vorgestellt. Die aktuelle Ausgabe des Berichts widmet sich dem Einsatz von Technologie im Bildungsbereich. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Auswärtige Amts, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Deutsche UNESCO-Kommission diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der drei Ministerien und der Kultusministerkonferenz mit Bildungsfachleuten über die Bedeutung des Berichts für Deutschland und die Welt.

Der im Juni erschienene Weltbildungsbericht mahnt unter anderem verbindliche Regeln für die Entwicklung und den Einsatz digitaler Technologien im Bildungsbereich an, wie etwa Künstlicher Intelligenz. Grundsätzlich sei der Nutzen von Digitaltechnologien für den Unterricht bislang noch zu wenig erforscht. Vor allem mangele es an belastbaren Daten aus unabhängiger Quelle. Die Praxis zeige jedoch, dass Technik allein keinen positiven Effekt auf das Unterrichtsgeschehen habe und bereits bestehende Ungleichheiten sogar verstärken könne. Entscheidend sei die Frage, wie verfügbare Soft- und Hardware pädagogisch sinnvoll in das Unterrichtsgeschehen integriert werden kann.

Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, unterstreicht: „Die Frage, wie es um die Bildung in den Gesellschaften der Welt steht, ist ganz entscheidend dafür, unter welchen Bedingungen wir Außenpolitik gestalten können oder müssen. Denn wir wissen, dass Bildung ein wesentlicher Faktor für die Stabilität von Gesellschaften ist; ein wesentlicher Faktor für die Bekämpfung von Armut und Gewalt."

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Niels Annen betont: „Die Pandemie hat auf beispiellose Weise gezeigt, wie ungerecht der Zugang zu digitaler Bildung verteilt ist. Die Mehrheit der Lernenden in den ärmsten Ländern konnten nicht am Fernunterricht teilnehmen. Digitale Technologien wurden für viele zu einer zusätzlichen Barriere zur gleichberechtigten Teilhabe. Wir müssen unsere Anstrengungen weltweit verstärken, damit digitale Technologien keine Barrieren, sondern Lösungen darstellen. Die Potenziale digitaler Technologien in der Bildung müssen für alle nutzbar sein.“

Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, ergänzt: „KI ist nicht erst seit ChatGPT ein Zukunftsthema. Sie ist längst gelebte Realität. Das stellt auch der diesjährige Weltbildungsbericht der UNESCO fest. KI ist eine riesige Chance und hat enormes Potenzial für Bildung, Forschung und Wirtschaft. Deshalb müssen wir KI-Wissen und KI-Kompetenzen bereits in Schule und Ausbildung verankern. Digitale Kompetenzen sind Zukunftskompetenzen und damit eine große Chance für jeden Einzelnen und unser Land.“

Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer fordert: „Der versierte Umgang mit digitalen Technologien wird immer mehr zur Voraussetzung dafür, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Digitalisierung muss zur Bildungsqualität genauso beitragen wie zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Dafür muss sie auf die individuelle Förderung aller Lernenden ausgerichtet werden. Wir müssen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in die Lage versetzen, Technologien kritisch zu bewerten und verantwortungsvoll zu nutzen. Medienkompetenz ist dafür entscheidend.“

Hintergrund

Mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen, also die bestmögliche Förderung jeder und jedes einzelnen Lernenden zu gewährleisten. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung dieses Ziels, evaluiert die Fortschritte und veröffentlicht jährlich den Weltbildungsbericht. Die Deutsche UNESCO-Kommission gibt eine deutsche Kurzfassung heraus, die in diesem Jahr Ende November in Berlin vorgestellt wird.

Weitere Informationen

UNESCO-Weltbildungsbericht 2023 (deutschsprachige Kurzfassung)

UNESCO-Weltbildungsberichts 2023 (englischsprachige Langfassung)

Informationen zum UNESCO-Weltbildungsbericht

Pressekontakt

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Pressesprecher
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