UNESCO verleiht Dresden den Titel „Learning City“
Dresden gehört seit heute dem internationalen Netzwerk der UNESCO Learning Cities an. Das UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen hat in diesem Jahr insgesamt 64 Orte in 35 Ländern in das Städte-Netzwerk aufgenommen.Externer Link: Learning Cities zeichnen sich durch ihren herausragenden Einsatz für lebenslanges Lernen aus und tragen so zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bei. Dresden ist nach Gelsenkirchen, Hamburg und Bonn die vierte deutsche Stadt, die den Titel „Learning City“ trägt.
„Die Urbanisierung schreitet weltweit voran“, erklärt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer. „Bis 2050 werden 80 Prozent aller Menschen in Städten leben. Diese Entwicklung birgt Chancen. Städte sind kulturelle und wirtschaftliche Innovationszentren. Wir dürfen die Risiken aber nicht aus dem Blick verlieren. Soziale und ökologische Herausforderungen nehmen zu. Unsere Antwort darauf ist Bildung. Lebenslanges Lernen eröffnet Menschen Perspektiven, bringt sie zusammen und lässt Gesellschaft wachsen. Nur durch Bildung kann uns die Nachhaltigkeitswende gelingen. Ich freue mich, dass Dresden das UNESCO-Netzwerk mit seinen Erfahrungen bereichern wird!“
Sachsens Landeshauptstadt setzt sich bereits heute auf vielen Ebenen für lebenslanges Lernen ein. So machen im Projekt „Lesestark! Dresden blättert die Welt auf“ ehrenamtliche Lesepatinnen und -paten gemeinsam mit Kindergärten, Grundschulen und den Städtischen Bibliotheken Kindern zwischen fünf und acht Jahren Lust aufs Lesen und erleichtern ihnen den Übergang vom Vor- ins Grundschulleben. Daneben bringen etwa die ABC-Tische des Umweltzentrums Dresden alte und neue Dresdnerinnen und Dresdner an vier Tagen pro Woche zusammen. An zentralen Orten der Stadt, wie dem Albertinum oder dem Marie-Curie-Gymnasium, einer UNESCO-Projektschule, können sich Migrantinnen, Geflüchtete und alteingesessene Bewohner der Stadt bei offenen Treffen über alles austauschen, was sie bewegt.
„Die Aufnahme Dresdens in das Städtenetzwerk Global Network of Learning Cities ist für unsere Stadt von immensem Wert“, betont Jan Donhauser, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Dresden. „Sie eröffnet spannende Perspektiven. Wir sehen uns als aktiv Teilnehmende, überzeugt davon, dass der Austausch im Netzwerk unsere vielfältige Bildungslandschaft weiter stärken kann. Von frühkindlicher Bildung bis hin zu umfassenden Weiterbildungsprogrammen bieten wir für Menschen jeden Alters und sozialen Hintergrunds ein breites Spektrum an Lernmöglichkeiten. Mit der laufenden Erarbeitung des Gesamtkonzeptes Lebenslanges Lernen in Dresden setzen wir uns besonders für einen ganzheitlichen Bildungsansatz ein, mit einem Fokus auf der Stärkung non-formaler Lernorte. Unser Ziel ist klar: Bildung für alle zugänglich machen und Benachteiligungen verhindern. Durch den Austausch im Netzwerk wollen wir von anderen Lernstädten bundes- und weltweit lernen, unsere beispielhafte Praxis teilen und gemeinsam innovative Lösungen entwickeln. Dresden ist motiviert und bereit, aktiv zur Weiterentwicklung des Lebenslangen Lernens beizutragen und freut sich auf die fruchtbare Zusammenarbeit im Global Network of Learning Cities.“
„Bildung ist ein Menschenrecht, das für Lernende jeden Alters zur Realität werden muss“, unterstreicht die Direktorin des UNESCO-Instituts für Lebenslanges Lernen Isabell Kempf. „Genau das verwirklichen die Lernenden Städte der UNESCO – sie mobilisieren Ressourcen, um inklusives und hochwertiges Lernen entlang der gesamten Bildungsbiografie zu fördern, angefangen bei der frühkindlichen Bildung bis hin zur Erwachsenenbildung. Sie vermitteln den Lernenden die Kompetenzen, um gesellschaftlichen Wandel und nachhaltige Entwicklung aktiv mitzugestalten. Herzlichen Glückwunsch an die Stadt Dresden für ihr starkes Engagement im Bereich lebenslanges Lernen und ihre Aufnahme in das UNESCO-Netzwerk für Lernende Städte.“
Die Elbmetropole kann nun im internationalen Verbund der weltweit 356 UNESCO Learning Cities innovative Strategien zum lebenslangen Lernen entwickeln.
Hintergrund
Das internationale Netzwerk der UNESCO Learning Cities trägt dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Durch seinen Einsatz für inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung unterstützt es Städte rund um den Globus, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen. Das Netzwerk wurde 2015 vom UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen ins Leben gerufen. Das in Hamburg ansässige Institut ist ein internationales Forschungs-, Trainings-, Informations- und Dokumentationszentrum der UNESCO, das sich der Erwachsenenbildung widmet und neue Orte in das Netzwerk der Learning Cities aufnimmt. Städte und Kommunen weltweit können sich um eine Mitgliedschaft bewerben. Als erste deutsche Stadt trat Gelsenkirchen 2016 dem Netzwerk bei, gefolgt von Hamburg im Jahr 2019 und Bonn 2020. Dresden ist seit diesem Jahr die vierte deutsche Stadt, die den Titel „Learning City“ trägt.
Weitere Informationen
UNESCO Learning CitiesExterner Link:
UNESCO-Institut für Lebenslanges LernenExterner Link:
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