Vom 30. Oktober bis 13. November tritt die UNESCO-Generalkonferenz in Samarkand, Usbekistan, zusammen. Die Versammlung aller 194 Mitgliedstaaten ist das höchste Entscheidungsgremium der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Sie findet alle zwei Jahre statt und entscheidet über das Budget und das Programm der Weltorganisation.

Die Generalkonferenz berät in diesem Jahr zudem unter anderem über die folgenden Punkte:

  • Wahl des UNESCO-Generaldirektors: Der UNESCO-Exekutivrat hat der Generalkonferenz am 6. Oktober den ägyptischen Altertumsforscher Khaled El-Enany als Nachfolger der scheidenden Generaldirektorin Audrey Azoulay vorgeschlagenExterner Link:. Über den Vorschlag entscheidet die Generalkonferenz am 6. November in geheimer Wahl.
     
  • Völkerrecht zur Neuroethik: Am 5. oder 6. November entscheidet die Generalkonferenz über eine völkerrechtliche Empfehlung zu ethischen Fragen von NeurotechnologienExterner Link:. Systeme an der direkten Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer gewinnen weit über klinische Anwendungen hinaus rasant an Bedeutung, etwa für Konsum, Marketing oder Gaming. Die UNESCO-Empfehlung soll einerseits forschungs- und innovationsfreundliche Bedingungen für Neurotechnologien schaffen, anderseits klare ethische Leitplanken zur Wahrung von Menschenrechten und Menschenwürde definieren. Der Entwurf wurde maßgeblich von Deutschland mitgestaltet und ist bereits öffentlich zugänglich.Externer Link:
     
  • Gedenkjahre: Die Generalkonferenz wird voraussichtlich mehrere neue Welttage beschließen. Zudem unterstützt sie Gedenkanlässe zu bedeutenden Persönlichkeiten der Geschichte und übernimmt für diese die Schirmherrschaft. Zwei davon haben Bezug zu Deutschland: 2026 jährt sich der Todestag von Joseph von Fraunhofer zum 200. Mal. Bekannt für seine Verbindung aus exakter wissenschaftlicher Arbeit und praktischer Anwendung, ist der Optiker und Instrumentenbauer Namensgeber der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Jahr 2027 wiederum markiert den 150. Geburtstag der Malerin Gabriele Münter. Die Mitbegründerin des Blauen Reiters gilt als eine der bekanntesten Vertreterinnen des Expressionismus in Deutschland. Auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission soll Münter und Fraunhofer unter der Schirmherrschaft der UNESCO gedacht werden.

Hintergrund

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Sie wurde am 16. November 1945 gegründet. „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ lautet die in der UNESCO-Verfassung verankerte Leitidee. Aufgabe der UNESCO ist es, „durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen“. Die UNESCO-Nationalkommissionen, darunter die Deutsche UNESCO-Kommission, sind die zentrale Schnittstelle zwischen der UN-Sonderorganisation, den Regierungen und der Zivilgesellschaft ihrer Mitgliedstaaten.

Weitere Informationen

43. UNESCO-GeneralkonferenzExterner Link:

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze@unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin@unesco.de

Alle Pressemitteilungen