Das UNESCO-Welterbekomitee hat heute beschlossen, den Nationalpark Niokolo-Koba im Senegal aus der Liste des gefährdeten Welterbes auszutragen. Das Naturerbe im Südosten des Landes gilt dank zahlreicher Schutzmaßnahmen nicht mehr als akut bedroht. Das UNESCO-Komitee tagt noch bis zum 31. Juli in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi.

Der Nationalpark Niokolo-Koba, benannt nach dem gleichnamigen Nebenfluss des Gambia-Stroms, beherbergt eine äußerst reiche Flora und Fauna. Galerie- und Trockenwälder prägen das Schutzgebiet ebenso wie Savannen. Im Nationalpark kommen unter anderem Riesen-Elenantilopen, Schimpansen, Löwen, Leoparden und Elefanten vor.

Der Nationalpark war 2007 unter anderem aufgrund grassierender Wilderei in die Liste gefährdeter Welterbestätten aufgenommen worden. Zwar haben sich die Wildtierbestände bis heute nicht vollständig erholt, doch das Welterbekomitee würdigte die Bemühungen Senegals, das Naturerbe für die Zukunft zu bewahren. Die Austragung aus der Liste der gefährdeten Stätten ist mit verschiedenen Auflagen verbunden. So fordert das Komitee etwa die Schließung eines Basaltsteinbruchs sowie weitere Maßnahmen zum Schutz bedrohter Arten in der Region.
 

Hintergrund

Das UNESCO-Welterbekomitee tagt vom 21. bis 31. Juli in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Es setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der WelterbekonventionExterner Link: zusammen. Es entscheidet in der Regel jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit dem Erhaltungszustand eingeschriebener Stätten. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen derzeit 1.199 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern. 55 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 52 Welterbestätten.

Die Bundesrepublik hat in diesem Jahr das Residenzensemble SchwerinExterner Link: für einen Eintrag in die Welterbeliste vorgeschlagen. Zudem sind die Siedlungen der Herrnhuter BrüdergemeineExterner Link: in Nordirland, den USA und Deutschland zur Aufnahme in die Welterbeliste empfohlen. Gemeinsam mit dem bereits 2015 ausgezeichneten ChristiansfeldExterner Link: in Dänemark sollen sie zu einer transnationalen Welterbestätte zusammengeführt werden.
 

Weitere Informationen

Nationalpark Nikolo-Koba auf den Seiten des UNESCO-WelterbezentrumsExterner Link:

Website zur 46. Sitzung des UNESCO-WelterbekomiteesExterner Link:
 

Pressekontakt

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Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
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