Porträtfoto
Dr. Hans-Peter Noll | © Heinrich Holtgreve, Hamburg

Dr. Hans-Peter Noll


Vorstandsvorsitzender Stiftung Zollverein

Dr. Hans-Peter Noll ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein und somit einer der Verantwortlichen für die Welterbestätte Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen, welche 2001 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde.

Seit wann betreuen Sie Ihre Welterbestätte, für wen arbeiten Sie und welchen Hintergrund bringen Sie mit?

Dr. Hans-Peter Noll: Seit Oktober 2017 bin ich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. Ich bin von Hause aus gelernter Geograf und komme ursprünglich aus der Immobilienwirtschaft. Hier habe ich große Flächenrecycling- und Transformationsprojekte betreuen dürfen.

Was sind Ihre Hauptaufgaben?

Dr. Hans-Peter Noll: Meine Hauptaufgabe ist das Management des Standortes mit den Schwerpunkten Gebäudeunterhaltung, Instandsetzung und Entwicklung des Welterbes.

Wie setzen Sie den Vermittlungsauftrag um, der mit der Auszeichnung als Welterbestätte einhergeht?

Dr. Hans-Peter Noll: Vermittlung einer Welterbestätte heißt, thematische Angebote zu entwickeln und anzubieten, die sich mit dem besonderen Ort auseinandersetzen und sowohl die geschichtliche als auch die perspektivische Entwicklung und Einordnung berücksichtigen. Dabei ist wichtig, möglichst viele und unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen, um so das Erbe gesamtheitlich zu bewahren und weiterzugeben. Das eigentliche Vermittlungsangebot umfasst sowohl diverse Führungsangebote, als auch Workshops sowie digitale Vermittlungsformate, die sich vor Ort und zum Teil auch zu Hause oder im Klassenzimmer an viele Alters- und Zielgruppen richten.

Wie arbeiten Sie mit anderen Welterbestätten und anderen UNESCO-ausgezeichneten Stätten und Erbeformen zusammen? Welche Perspektiven sehen Sie für die Zusammenarbeit?

Dr. Hans-Peter Noll: Ich engagiere mich im Verein UNESCO-Welterbestätten in Deutschland e.V., darüber hinaus tauschen wir uns gezielt mit anderen Welterbestätten (Schwerpunkt Industrielle Welterbestätten) zu unterschiedlichen Themen (unter anderem Vermittlung, Instandhaltung, Managementplan) aus.

Vor welchen Herausforderungen steht Ihre Welterbstätte in den kommenden Jahren?

Dr. Hans-Peter Noll: Unsere Herausforderungen sind die weitere Erstinstandsetzung aller Gebäude und Anlagen im Bereich der Kokerei, die Nutzung der zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung für die Vermittlung und Vernetzung, die Erweiterung und Etablierung der digitalen Angebote mit neuen Anwendungen für die Besucher und der Ausbau und die Vertiefung der nationalen und internationalen Netzwerkarbeit.

Das Bild zeigt eine von Sträuchern und Bäumen umwachsene Industrieanlage.
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