Was hoffen Sie, im Rahmen des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage zu erreichen und was haben Sie bereits erreicht? 

Colonel Cécé Papa Conde: Wir haben bereits drei Schutzpatrouillen für das Monitoring des Biosphärenreservats und für den Schutz gegen Wilderei organisiert. In Fortbildungen konnten wir Teilnehmende in der Datensammlung für die Wildtierüberwachung und in der Nutzung von GPS-Geräten weiterbilden.

Mit den Fördermitteln haben wir außerdem erste Brandschutzwälle installiert, die unsere Stätte gegen die zahlreichen Waldbrände schützen. In einem Treffen mit lokalen Bevölkerungsgruppen haben wir ein Programm zur Überwachung der Brände auf den Weg gebracht. Darüber hinaus fanden weitere Workshops statt, in denen wir die lokale Bevölkerung für die Risiken der Pandemie sensibilisiert haben. 

Die restliche Projektzeit werden wir weiter mit dem Brandschutz, Wachpatrouillen und dem Monitoring der Flora und Fauna verbringen – in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften.  

Haben sich die pandemiebedingten Beeinträchtigungen an Ihrer Welterbestätte verändert, seit Sie Ihre Bewerbung für das #SOSAfricanHeritage-Programm im August 2020 eingereicht haben? 

Colonel Cécé Papa Conde: Unsere Stätte ist bis jetzt von Covid-19 verschont geblieben. Die Schutzmaßnahmen wurden hier strikt überwacht, die Mobilität und der Handel eingeschränkt. Den großen Warenzentren war es verboten, Erzeugnisse in das Landesinnere zu schicken. Dadurch waren die Menschen stark verunsichert und haben sich beispielsweise nicht mehr per Handschlag begrüßt. Auch Zusammenkünfte von mehr als 20 Personen haben sie vermieden. Heute, im November, werden diese Maßnahmen nur noch mäßig angewendet, und alle arbeiten fast wie zuvor – vor Corona. 

Wie geht die lokale Bevölkerung im Biosphärenreservat „Mont Nimba“ mit den Herausforderungen um, die sich aus der Pandemie ergeben?  

Colonel Cécé Papa Conde: Die Bevölkerung zeigt sich solidarisch. Finanzielle Aktivitäten der Gemeinschaften, die vom Großkapital abhängen, wurden ausgesetzt, um die Wiederaufnahme des Handels von den großen Zentren ins Landesinnere abzuwarten. 

Gibt es unerwartete positive Nebeneffekte des von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderten Projektes oder der Pandemie? 

Ja, wir beobachten positive Effekte in unserem Biosphärenreservat. Durch die Arbeiten, die sie für uns im Rahmen des #SOSAfricanHeritage-Projekts durchführen, haben insbesondere die jüngeren Dorfbewohner wieder finanzielle Einnahmen.

Wir beobachten bei den angrenzenden Gemeinschaften auch ein größeres Bewusstsein für die negativen Wirkungen von Buschbränden. Sie eignen sich Wissen und Praktiken zum Schutz des Biosphärenreservats an. Insgesamt hat sich dadurch das Management im Biosphärenreservat und die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung verbessert. 

Auch mit Blick auf die Pandemie sehen wir positive Nebeneffekte: Durch die eingeschränkte Mobilität im Land, ist auch die Bewegung der Wilderer in unserer Gegend geringer. Wir verzeichnen auch einen verringerten Holzeinschlag in Ufergebieten. Ein Grund hierfür ist ebenfalls die Bewegungseinschränkung – in diesem Falle von Händlern aus der Stadt. 

Das Bild zeigt eine von Sträuchern und Bäumen umwachsene Industrieanlage.
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