

Immaterielles Kulturerbe: 21 Neuaufnahmen in internationale UNESCO-Listen
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO hat bei seiner diesjährigen Sitzung in Neu-Delhi heute zehn Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dazu gehören nun unter anderem die Brüsseler Stabmarionetten-Tradition, das Dudelsackspiel in Bulgarien und die Sari-Weberei in Tangail, Bangladesch. Zudem wurden elf weitere Formen gelebter Kultur als dringend erhaltungsbedürftig eingestuft, darunter die traditionelle Herstellung von Moliceiro-Booten in Aveiro, Portugal.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss, dem in diesem Jahr auch Deutschland angehört, berät derzeit über die Aufnahme von lebendigen Traditionen, Bräuchen und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes. Das Gremium tagt noch bis zum 13. Dezember in Indiens Hauptstadt.
In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:
Afghanistan: Miniaturen-Malerei im Behzād-StilExterner Link:
Argentinien: Cuarteto: Musik, Tanz und Liedtexte in Córdoba Externer Link:
Bangladesch: Traditionelle Sari-Weberei in TangailExterner Link:
Belgien: Brüssels Stabmarionetten-TraditionExterner Link:
Belize: Christmas Bram und Sambai von Gales Point ManateeExterner Link:
Bolivien: Feier der Jungfrau von Guadalupe – Schutzheilige von SucreExterner Link:
Bulgarien: Dudelsäcke und Dudelsackspiel in BulgarienExterner Link:
Bahrain, Irak, Jordanien, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Syrien, Vereinigte Arabische Emirate: Bischt / Herren-AbayaExterner Link:
Dschibuti, Irak, Jordanien, Komoren, Mauretanien, Somalia, Vereinigte Arabische Emirate: Zaffa-Prozession in der traditionellen HochzeitExterner Link:
Venezuela: JoropoExterner Link:
In die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes wurden aufgenommen:
Albanien: Spielen, Singen und Herstellung der LahutaExterner Link:
Barbados: Soziale und kulturelle Traditionen der LandshipsExterner Link:
Belarus: Negliubka-Textiltradition im Rajon WetkaExterner Link:
Kenia: Mwazindika-Tanz der Daida-GemeinschaftExterner Link:
Pakistan: Boreendo, Bhorindo: Melodien, Wissen und FertigkeitenExterner Link:
Panama: Bau von Quincha-Häusern und der Junta de EmbarreExterner Link:
Paraguay: Ñai’ũpo-Kunst: Traditionelles KeramikhandwerkExterner Link:
Philippinen: Herstellung von Asin Tibuok, dem handwerklich gewonnenen Meersalz der Boholano auf der Insel BoholExterner Link:
Portugal: Moliceiro-Boot: Schiffbaukunst der Region AveiroExterner Link:
Ubeskistan: Herstellung und Spiel der KobysExterner Link:
Vietnam: Herstellung von Đông Hồ-HolzschnittenExterner Link:
Hintergrund
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit mehr als 20 Jahren. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet. Bis heute sind ihm 185 Staaten beigetreten. Deutschland gehört der UNESCO-Konvention seit 2013 an.
Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen des Immateriellen Kulturerbes der Vertragsstaaten können für eine von drei internationalen UNESCO-Listen vorgeschlagen werden. Mehr als 800 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Hebammenwesen, das von Deutschland gemeinsam mit zahlreichen anderen Staaten zur Aufnahme vorgeschlagen wurde. Deutschland verzeichnet insgesamt zehn Einträge auf den UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen. Das Gremium setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen, darunter Deutschland.
Weitere Informationen
Immaterielles Kulturerbe weltweitExterner Link:
Immaterielles Kulturerbe in DeutschlandExterner Link:
Pressekontakt
Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze@unesco.de
Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin@unesco.de

