Deutsche UNESCO-Kommission ruft zur Verteidigung der Demokratie auf
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat heute in Erfurt zur Verteidigung der Demokratie und einem entschlossenen Eintreten für die Menschenrechte aufgerufen. Bei ihrer 84. Mitgliederversammlung verabschiedete die Organisation in Thüringens Landeshauptstadt eine entsprechende Erklärung.
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer macht deutlich: „Derzeit geraten Frieden und Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und liberale Demokratien weltweit immer stärker in Bedrängnis. Auch in Deutschland werden in Teilen der Gesellschaft demokratische Grundwerte und die grundgesetzliche Gleichheit in Frage gestellt. Wir erleben, wie sich Gewalt, Hetze, Diskriminierung, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Rassismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit immer hemmungsloser Bahn brechen! Wenn die Demokratie bedroht wird, müssen wir zusammenstehen. Wir müssen unsere freie Gesellschaft gegen ihre Feinde verteidigen, gegen all jene, die die Werte und Regeln der Demokratie missachten und sie missbrauchen!“
Die UNESCO fördert die Verständigung zwischen Menschen in Bildung, Wissenschaft und Kultur mit dem Ziel, den „Frieden im Geiste der Menschen“ zu verankern. Dazu zählen Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt gleichermaßen. Die Deutsche UNESCO-Kommission setzt sich gemeinsam mit ihrem Netzwerk in Kultur, Kommunikation, Bildung und Wissenschaft für Weltoffenheit und Toleranz ein.
Zudem dankte die Mitgliederversammlung Joachim-Felix Leonhard für sein langjähriges, vielfältiges und erfolgreiches Engagement in der Deutschen UNESCO-Kommission. Aus gesundheitlichen Gründen erklärte Leonhard seinen Rücktritt als Vorstandsmitglied sowie als Vorsitzender des Nominierungskomitees für das Weltdokumentenerbe. Im Vorstand folgt auf ihn die Vizepräsidentin der Bundeszentrale für politische Bildung Cemile Giousouf. Dem deutschen Nominierungskomitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ sitzt künftig der Direktor des Staatsarchivs Bremen Konrad Elmshäuser vor.
Hintergrund
Die weltweit 199 UNESCO-Nationalkommissionen sind die zentrale Schnittstelle zwischen der UN-Sonderorganisation, den Regierungen und der Zivilgesellschaft ihrer Mitgliedstaaten. Die Deutsche UNESCO-Kommission wurde am 12. Mai 1950 gegründet. Zu den bis zu 114 Mitgliedern der Kommission gehören Vertreterinnen und Vertreter wissenschaftlicher Institutionen, von Verbänden und der Zivilgesellschaft, Abgeordnete des Bundestages sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung und der Kultusministerkonferenz.
Weitere Informationen
Erfurter Erklärung: Unsere Demokratie gegen ihre Verächter verteidigen!Externer Link:
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