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Preisträgerinnen des L’Oréal-UNESCO-Preises für Frauen in der Wissenschaft bekanntgegeben

Edith Heard vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg wird ausgezeichnet.

Anlässlich des Internationalen Tags der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft hat die UNESCO die Preisträgerinnen des diesjährigen L'Oréal-UNESCO-Preises für Frauen in der Wissenschaft bekanntgegeben. Mit der je 100.000 Euro dotierten Auszeichnung werden die Forschungsergebnisse im Bereich Life-Sciences von herausragenden Wissenschaftlerinnen aller fünf Kontinente gewürdigt. Eine der fünf Preisträgerinnen ist Professor Edith Heard, Generaldirektorin des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie in Heidelberg.

Der L’Oréal-UNESCO-Preis, der in diesem Jahr zum 22. Mal vergeben wird, hat das Ziel, Frauen in der Wissenschaft zu fördern. Denn noch immer sind Wissenschaftlerinnen unterrepräsentiert: Nur 29 Prozent der Forschenden sind weiblich. 89 Prozent der höchsten akademischen Posten werden von Männern bekleidet. Nur drei Prozent der Nobelpreise im Bereich Wissenschaft wurden jemals an Frauen vergeben. Der L’Oréal-UNESCO-Preis ist der höchstdotierte Preis für Frauen in der Wissenschaft.

Professor Edith Heard wird ausgezeichnet für ihre grundlegenden Entdeckungen über die Mechanismen von epigenetischen Prozessen, die es Säugetieren ermöglichen, den Ausdruck der genetischen Information zu regulieren. Diese sind essenziell für das Leben an sich.

Neben ihr werden vier weitere Forscherinnen ausgezeichnet:

  • Professor Abla Mehio Sibai, Professorin für Epidemiologie an der American University of Beirut im Libanon, für ihre bahnbrechende Forschung und ihr Eintreten für gesundes Altern in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
     
  • Dr. Firdausi Qadri, Leiterin der Abteilung Schleimhaut-Immunologie und Impfstoffkunde am Internationalen Zentrum für Durchfallerkrankungen und Forschung in Bangladesch, für ihre Arbeit zum Verständnis und zur Prävention von Infektionskrankheiten bei Kindern in Entwicklungsländern sowie zur Förderung von Frühdiagnose und Impfung.
     
  • Professor Esperanza Martínez-Romero, Professorin für Umweltwissenschaften am Genomic Science Center der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko, für ihre bahnbrechende Arbeit über die Verwendung von Bakterien zur Unterstützung des Pflanzenwachstums für eine erhöhte landwirtschaftliche Produktivität und einen reduzierten Einsatz von chemischen Düngemitteln.
     
  • Professor Kristi Anseth, University of Colorado, Vereinigte Staaten, für ihren herausragenden Beitrag zur Konvergenz von Technik und Biologie bei der Entwicklung innovativer Biomaterialien, die die Geweberegeneration und die Medikamentenverabreichung unterstützen.

Hintergrund

Das L'Oréal-UNESCO-Programm „For Women in Science“ hat das Ziel, Frauen in der Wissenschaft zu fördern. Der L’Oréal-UNESCO-Preis soll den Beitrag von herausragenden Wissenschaftlerinnen honorieren und Vorbilder für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen schaffen. Jedes Jahr wird je eine Wissenschaftlerin aus einer der fünf Regionen der Welt ausgezeichnet.

Das internationale Programm hat zudem mehrere regionale und nationale Pfeiler und wird in über 100 Ländern durchgeführt. Insgesamt wurden bisher 3.300 Wissenschaftlerinnen aus 118 Ländern ausgezeichnet. In Deutschland richtet sich das For Women in Science Programm an hochtalentierte Naturwissenschaftlerinnen mit Kindern, da hierzulande die Familiengründung häufig zur Unterbrechung oder zum Abbruch einer vielversprechenden Karriere führt.

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