UNESCO-Weltbildungsbericht

Der UNESCO-Weltbildungsbericht gibt einen Überblick über die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda Bildung 2030 (SDG 4).

UNESCO-Weltbildungsberichte

Der UNESCO-Weltbildungsbericht (Global Education Monitoring Report) evaluiert die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda Bildung 2030 (SDG 4), die als integraler Bestandteil der Sustainable Development Goals (SDGs) im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Regierungen weltweit haben sich verpflichtet, die Globalen Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Das Bildungsziel von Sustainable Development Goal 4 – der Agenda Bildung 2030 – lautet: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“ Die UNESCO koordiniert die Umsetzung dieses Ziels und ist für das Monitoring verantwortlich. Der Weltbildungsbericht erscheint alle ein bis zwei Jahre. Der nächste Weltbildungsbericht 2023 wird sich mit dem Einsatz von Technologien in der Bildung beschäftigen.

Weltbildungsbericht 2023

UNESCO fordert: Einsatz von Technologie muss pädagogischen Zielen dienen

Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2023 mit dem Titel "Technology in Education" betont, dass es beim Einsatz digitaler Technologien in der Bildung nie um den bloßen digitalen Input, sondern stets um pädagogische Zielsetzungen gehen muss. Der Bericht, welchen die UN-Organisation am 26. Juli vorlegte, sieht in der Digitalisierung Chancen ebenso wie Risiken für die globalen Bildungsziele.

Aktuell liegen nur wenig belastbare Daten über die Effekte digitaler Technologien im Bildungsbereich vor. Häufig stammen diese von den kommerziellen Anbietern der Technologien selbst. Hier zeigt sich ein Spannungsfeld, denn Bildung muss ein öffentliches Gut sein.

Nichtsdestotrotz bietet der Einsatz von Technologien Chancen, zum Beispiel kann er den Bildungszugang für schwer zu erreichende Bevölkerungsgruppen oder die Teilhabe für Menschen mit Behinderungen verbessern. Ungleicher Zugang, national wie international, bleibt jedoch eine Herausforderung und birgt das Risiko, bestehende Ungleichheiten noch zu verstärken.

Zuletzt zeigte die Corona-Pandemie, dass Online-Angebote in Zeiten von Krisen zur Kontinuität von Lernprozessen beitragen können. Dennoch haben diese Angebote über eine halbe Milliarde Schülerinnen und Schüler weltweit nicht erreicht, darunter vor allem solche, die ohnehin schon benachteiligt sind. Auch zeigte sich: Das Recht auf Bildung umfasst heute auch den Zugang zum Internet, welcher global extrem ungleich verteilt ist.

Um Technologien pädagogisch sinnvoll einzusetzen, braucht es zudem gut ausgebildete Lehrkräfte. Der Bericht zeigt, dass viele von ihnen sich noch nicht ausreichend auf den Einsatz von Technologien in ihrer Arbeit vorbereitet fühlen.

Die Autorinnen und Autoren des Berichts warnen zudem davor, dass langfristige Kosten, die durch den Technologieeinsatz entstehen, noch zu wenig mitgedacht werden. Damit sind sowohl Auswirkungen auf nationale Bildungsbudgets, aber auch Umweltkosten durch den Ausstoß von Emissionen gemeint.

In allen Überlegungen muss immer der Mensch, die Lernenden und Lehrenden, im Zentrum stehen. Technologie kann niemals menschliche Interaktion ersetzen. Wenn der Einsatz nicht pädagogisch begleitet wird, kann die übermäßige Nutzung, z.B. von Smartphones, sogar abträglich für die Erreichung von Bildungszielen sein. Gleichzeitig sind digitale Kompetenzen zentral für die Welt von heute und morgen und die Bildungssysteme stehen vor der Herausforderung, diese angemessen zu vermitteln.

Der Bericht schlägt folgende Leitfragen für politische Entscheidungsträgerinenn und -träger vor, um sicherzustellen, dass Technologien im Bildungsbereich sinnvoll eingesetzt werden:

  • Ist der Einsatz der Technologie für den spezifischen Kontext pädagogisch sinnvoll?
  • Werden Lernende zurückgelassen?
  • Ist der Einsatz skalierbar?
  • Ist der Einsatz in Hinblick auf die Lernziele nachhaltig

Die Deutsche UNESCO-Kommission wird eine deutsche Übersetzung der Kurzfassung des Weltbildungsberichts veröffentlichen, welche am 27. November bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Auswärtigen Amts, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, vorgestellt wird.

Es sollen die Ergebnisse und Empfehlungen des Berichts vorgestellt und im Hinblick auf die Situation in Deutschland diskutiert werden. Die Veranstaltung findet im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Nähere Informationen folgen in Kürze.

UNESCO-Weltbildungsbericht 2021/22

Unter dem Titel "Nicht-staatliche Akteure in der Bildung: Wer hat die Wahl? Wer verliert?" befasst sich der UNESCO-Weltbildungsbericht 2021/22 mit der Rolle nicht-staatlicher Bildungsangebote weltweit. Die Autorinnen und Autoren fordern Qualitätsstandards für alle Bildungseinrichtungen, eine staatliche Aufsicht sowie Transparenz und Integrität im Bildungssystem. Besonders wichtig sei es sicherzustellen, dass alle Menschen an hochwertiger Bildung teilhaben können. Private, teils kostenintensive Angebote dürfen nicht zu mehr Ungleichheit im Bildungszugang führen. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2020

Unter dem Titel „Inklusion und Bildung: Für alle heißt für alle“ befasst sich der UNESCO-Weltbildungsbericht 2020 mit dem Stand der Inklusion in Bildungssystemen weltweit. Die Autorinnen und Autoren untersuchen, welche Fortschritte auf dem Weg zu inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung gemacht wurden und welche Hürden noch bestehen. Lehrkräften wird dabei eine zentrale Rolle zugeschrieben. Die Inklusion muss weiterhin vorangetrieben werden, kreative Lösung und innovative Ansätze einiger Staaten sind wichtige Impulse auf diesem Weg. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2019

Unter dem Titel „Migration, Flucht und Bildung: Brücken bauen statt Mauern“ befasst sich der UNESCO-Weltbildungsbericht 2019 mit den Wechselwirkungen und Zusammenhängen von Migration, Flucht und Bildung. Das Autorenteam untersucht, inwiefern Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten Zugang zu inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung haben und welche Bedeutung dies hat – sowohl für sie selbst als auch für die Gemeinschaften, die sie aufnehmen. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2017/18

Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2017/18 trägt den Titel „Verantwortung für Bildung: Unsere Verpflichtungen erfüllen“. Der Bericht macht darauf aufmerksam, dass die ehrgeizigen Ziele der Agenda Bildung 2030 nur durch das Zusammenwirken einer Vielzahl von Akteuren erreicht werden können. Er diskutiert, welche Beiträge unter anderem Regierungen, Schulen, Lehrkräfte, Eltern und internationale Organisationen leisten müssen, damit eine chancengerechte und hochwertige Bildung für alle Menschen sichergestellt wird. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2016

Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2016 unter dem Titel „Bildung für Mensch und Erde: Eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen" zeigt, dass Bildung für das Erreichen der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele essentiell ist. Der UNESCO-Bericht macht deutlich, dass selbst ein langsamer Fortschritt im Bildungsbereich in den nächsten 15 Jahren einen erheblichen Einfluss auf die Verwirklichung zentraler Entwicklungsziele hat. Bildung trägt beispielsweise entscheidend zum Bewusstsein für den Klimawandel bei. Dennoch werden der Klimawandel und weitere Umweltveränderungen weltweit lediglich in der Hälfte aller Lehrpläne genannt. Nur 40 Prozent der 15-Jährigen in OECD-Ländern haben grundlegende Kenntnisse über ökologische Fragestellungen und Themen. Mehr

Rückblick: Aktionsprogramm „Bildung für alle“, 2000-2015

Bis zum Jahr 2015 evaluierte die Berichtsreihe die Umsetzung des weltweiten Aktionsprogramms „Bildung für alle“ (Education for All, 2000-2015). Der Weltbildungsbericht 2015 zog eine kritische Bilanz. Nur ein Drittel der Weltgemeinschaft erreichte die sechs Bildungsziele, zu denen sie sich im Jahr 2000 selbst verpflichtet hat: Ausbau der frühkindlichen Bildung, Grundschulbildung für alle Kinder, Absicherung der Lernbedürfnisse Jugendlicher, die Reduzierung der Analphabetenrate unter Erwachsenen um die Hälfte, die Überwindung von Geschlechterdisparitäten und die Verbesserung der Bildungsqualität.

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