UNESCO-Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen

Deutschlands größter Geopark

450 Millionen Jahre Erdgeschichte haben zwischen Harz und Heide ihre Spuren hinterlassen: Meeresbedeckungen wechselten sich ab mit Wüsten, tropischen Sümpfen und Gletschern. Wertvolle Bodenschätze entstanden, darunter Erz, Salz, Kohle und Erdöl. Bedeutende Fossilfunde zeugen von der wechselvollen und spannenden Erdgeschichte. Mit einer Fläche von über 9.600 km² ist der Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen der größte seiner Art in Deutschland. Die Geoparkregion ist nicht nur Industrie- und Forschungsstandort, sondern auch eines der wichtigsten Reiseziele in Deutschland.

Der UNESCO-Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen umfasst den Harz und das nördlich davon gelegene Braunschweiger Land bis zum Flechtinger Höhenzug. Zwischen dem Harzer Grundgebirge und dem Flechtinger Höhenzug liegt eine besondere geologische Struktur von Mulden und Sätteln  mit Salzstöcken sowie Lagerstätten von Eisenerzen und Braunkohle. Die mit diesen und den Harzer Erzlagerstätten verbundene über 1.000-jährige Bergbau- und Forschungsgeschichte ist das Alleinstellungsmerkmal des Geoparks. Das Bergwerk Rammelsberg  ist gemeinsam mit der Altstadt Goslar und der Oberharzer Wasserwirtschaft UNESCO-Welterbe. Von der Vielfalt und den Geheimnissen der Geologie fasziniert, bereiste  Johann Wolfgang von Goethe dreimal die Harzregion und bestieg auch den mit 1.141 m ü. NHN höchsten Berg des Harzes, den Brocken.

Die Gegend zwischen Goslar und Bad Harzburg ist wegen der einmaligen Einblicke in die Sedimentablagerung des Erdmittelalters (Trias, Jura und Kreide vor 65 bis 250 Millionen Jahren) international bekannt. Zudem gibt es prähistorische Gräber, Ausgrabungsfunde von Neandertalern und die ältesten Jagdwerkzeuge der Menschheit, die Schöninger Speere. Die umfassende Infrastruktur bietet den Besucherinnen und Besuchern unter anderem Geopark- Informationsstellen, Erlebnispfade, Schaubergwerke, Findlingsgärten und Museen.

2003 wurde der Geopark erstmals als Nationaler GeoPark anerkannt. 2005 folgte die Aufnahme in das Europäische Geopark Netzwerk (EGN) und das Globale Geopark Netzwerk, bevor schließlich 2015 der Titel „UNESCO Global Geopark“ verliehen wurde. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung betreuen die beiden Vereine Regionalverband Harz e. V. mit Sitz in der Welterbestadt Quedlinburg und der Geopark-Trägerverein Braunschweiger Land – Ostfalen mit Sitz in Königslutter gemeinsam den Geopark.

Illustration Geoparks

Fakten

  • Jahr der Anerkennung: 2015
  • Bundesländer: Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
  • Größe: 9.650 km²
  • Webseite: www.geopark-hblo.de

Geschichte erleben

Der Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen liegt beidseits der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und umfasst damit ein Gebiet, das über vierzig Jahre lang geteilt war. Somit regt der UNESCO-Geopark auch dazu an, sich mit der deutschen Teilung und ihren Folgen auseinanderzusetzen.

Die Kulturgeschichte der Region mit ihren berühmten Denkmälern, darunter den Welterbestätten Goslar, Oberharzer Wasserwirtschaft, Quedlinburg und den Lutherstätten Eisleben, ist eng mit den geologischen Gegebenheiten der Landschaft verbunden. Heute gehört der Harz zu den fünf bekanntesten Tourismuszielen Deutschlands. Zu den Hauptattraktionen gehören die Harzer Schmalspurbahnen.  Besucherinnen und Besucher können die Attraktionen des Geoparks entweder selbstständig oder unter Anleitung von geschulten Geopark-Führern erleben. In Zusammenarbeit mit Museen und Schulen werden regelmäßig Führungen, Erlebnistouren und Workshops angeboten.

„Die Geschichte der Menschen hing schon immer von der Landschaft und ihren Ressourcen ab."

Von Menschen für Menschen

Im Mittelpunkt von Geoparks steht der Mensch in seiner Wechselwirkung mit der Landschaft und den Bodenschätzen. Ein Geopark ist eine Einrichtung von Menschen für Menschen.

Publikation

Modellregionen für nachhaltige Entwicklung - UNESCO-Geoparks und die Globale Nachhaltigkeitsagenda: Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2017

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