Pressemitteilung,

UN-Wissenschaftsbeirat legt Empfehlungen zu Ernährungssicherheit, Klimawandel und Wissenschaft in der Agenda 2030 vor

Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission und der
Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

26 führende Wissenschaftler aus aller Welt tagten in Triest

Der wissenschaftliche Beirat von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beschloss gestern im Rahmen seiner Sitzung in Triest Empfehlungen zur Zukunft der Wissenschaft. Schwerpunkte der Empfehlungen sind die Rolle der Wissenschaft bei der Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda, die vom Klimawandel produzierten Risiken, das Zusammenwirken von Ernährung und Gesundheit, die Vereinbarkeit von Wissenschaft mit traditionellem und indigenem Wissen und die künftige wissenschaftliche Politikberatung in den Vereinten Nationen. Die 26 führenden Wissenschaftler aus aller Welt werden ihre Empfehlungen dem UN-Generalsekretär in Kürze übermitteln. Aus Deutschland wirkt Professor Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, als ad personam berufenes Mitglied im Wissenschaftsbeirat mit.

Der UN-Generalsekretär unterstrich aus Anlass der Sitzung erneut, dass Wissenschaft entscheidend ist, um die ehrgeizige neue globale Nachhaltigkeitsagenda umzusetzen. Politische Entscheidungen müssten auf Basis des besten verfügbaren Wissens getroffen werden. Dazu brauche es mehr und bessere Wissenschaft und mehr Kooperation über Fach- und Nationalgrenzen hinweg. Auch die Bedürfnisse von Entwicklungsländern erforderten mehr Aufmerksamkeit, so Ban Ki-moon.

"Der Erfolg der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist entscheidend von Wissenschaft, Technologie und Innovation abhängig. Wir brauchen ganz neue Ideen und Ansätze, um die Ziele erreichen zu können. Grundlagenforschung spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir benötigen aber auch neues Wissen, um bestehende Ideen und Technologien den Herausforderungen in Schwellen- und Entwicklungsländern anzupassen. Zudem können Fortschritte beim Erreichen der Ziele der Agenda 2030 nur über ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring gesichert werden“, sagt Professor Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Mitglied des UN-Wissenschaftsbeirats.

Der wissenschaftliche Beirat spricht sich erneut dafür aus, Wissenschaft als globales öffentliches Gut zu betrachten. Im Hinblick auf die vom Klimawandel gerade auch langfristig drohenden Risiken betont der Beirat, dass die Anpassungsfähigkeit der Weltgesellschaft begrenzt ist. Die klimatischen Bedingungen könnten manche Regionen des Planeten schon in diesem Jahrhundert unbewohnbar machen. Daher müsse der Netto-Ausstoß an Treibhausgasemissionen stark zurückgefahren werden.

Der wissenschaftliche Beirat wurde vom UN-Generalsekretär für den Zeitraum 2014 bis 2016 berufen. Im Rahmen des interdisziplinär besetzten Gremiums beraten 26 Wissenschaftler aus aller Welt den UN-Generalsekretär sowie die Spitzen aller UN-Organisationen in übergreifenden Fragen der Wissenschaft. Der Beirat beschäftigt sich auch mit der Frage, wie der gesellschaftliche Nutzen von Wissenschaft und Forschung gestärkt werden kann. Außerdem geht es um einen wirksameren Dialog zwischen Wissenschaft einerseits und Praxiswissen und überliefertem Wissen andererseits, um geeignete Lösungen für die Praxis zu entwickeln. Die UNESCO stellt das Sekretariat für den wissenschaftlichen Beirat.

Weitere Informationen:

Webseite des UN-Wissenschaftsbeirats  

Pressekontakt:

Deutsche UNESCO-Kommission

Pressesprecherin 
Katja Römer
Tel.: 0228-60497-10
Email: roemer(at)unesco.de

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Interviewanfragen für Professor Jörg Hacker an:
Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0345-472 39-800
Email: presse(at)leopoldina.org

Fachliche Anfragen an:
Christian Weidlich
Referent der Abteilung Internationale Beziehungen
Tel.: 0345-47 239-868
E-Mail: christian.weidlich(at)leopoldina.org