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Zum Tod von Hildegard Kiermeier

Die langjährige Generalsekretärin der UNESCO-Kommission der DDR Hildegard Kiermeier ist im September verstorben, wie ihre Familie mitteilte. Die Deutsche UNESCO-Kommission trauert mit ihren Angehörigen und Freunden.
    

Nachdem die DDR im November 1972 der UNESCO beitrat, wurde am 31. Januar 1973 die Nationalkommission des ostdeutschen Staates in Berlin gegründet. Als Generalsekretärin lenkte Hildegard Kiermeier die Geschicke der Kommission bis ins Jahr 1990. Deren Geschäfte wurden im Zuge des Einigungsprozesses unter Kiermeiers Mitwirkung von ihrem einzigen Nachfolger im Amt am 24. September 1990 an die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn übergeben.

Weggefährten berichten, dass Kiermeier von der Bedeutung der UNESCO zutiefst überzeugt war und sich mit ganzer Kraft für die internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Kultur einsetzte. Sie habe enge Beziehungen zu den Nationalkommissionen vieler Staaten unterhalten und sei insbesondere bei west- und nordeuropäischen Partnern sehr geschätzt gewesen.

In ihre Amtszeit fielen zahlreiche Initiativen der DDR in der UNESCO. Von herausragender Bedeutung war der erste Weltkongress für berufliche Bildung 1987 in Ost-Berlin. Die Konferenz führte 1992 zur Schaffung eines internationalen Berufsbildungsprojekts der UNESCO und im Jahr 2000 zur Gründung des Internationale Zentrums für Berufsbildung UNEVOC in Bonn.

Hildegard Kiermeier setzte sich mit großem persönlichen Engagement für den wissenschaftlichen Austausch ein. Mit ihrem Namen verbunden sind die 1977 ins Leben gerufenen internationalen Trainings- und Weiterbildungsprogramme zum Umweltmanagement an der Technischen Universität Dresden und zur Erdbebenforschung am Geoforschungszentrum Potsdam, die bis heute fortgeführt werden.

Während Kiermeiers Zeit als Generalsekretärin gelang es zudem, wichtige UNESCO-Netzwerke in der DDR zu etablieren. So zählte das Land 1990 zwölf UNESCO-Projektschulen und wies 1979 mit dem Vessertal und dem Steckby-Lödderitzer Forst die ersten UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland aus.