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Multilateralismus neu denken: Treffen der europäischen UNESCO-Kommissionen in Portugal

Die Portugiesische UNESCO-Kommission hat vom 16. bis 19. Februar 2020 das fünfte Jahrestreffen der europäischen UNESCO-Kommissionen in Cascais ausgerichtet. Ins Leben gerufen wurde das europäische Netzwerk 2015 in Bonn.

Über 50 Vertreterinnen und Vertreter europäischer UNESCO-Nationalkommissionen von Island bis Zypern trafen sich zu einem intensiven Austausch über das gemeinsame Engagement für die Ziele der UNESCO. In zehn Hands-On-Workshops glichen die Kommissionen ihre Arbeit zu konkreten Themen ab und vereinbarten Kooperationsprojekte und neue Arbeitsformen. Die Themen reichten von Bildung für Nachhaltige Entwicklung über Künstliche Intelligenz bis hin zur Jugendpartizipation. Übergreifend stand im Zentrum des Treffens in Cascais die Frage, wie die UNESCO-Nationalkommissionen in ihrer Arbeit mit den UNESCO-Netzwerken die größte Wirkung erzielen und Erfolge besser sichtbar machen können. So lautete die Leitfrage einer Arbeitsgruppe: Does UNESCO tell its story well?

Konsens war, dass die UNESCO-Nationalkommissionen die Bedeutung der UNESCO für Zivilgesellschaft und Wissenschaft am besten gemeinsam hervorheben können. Dies gilt auch für die Frage, wie Ideen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft effektiv in  multilaterale Organisationen eingefüttert werden können.

Die Kommissionen haben sich beim Treffen in Portugal auch intensiv zur neuen mittelfristigen Strategie der UNESCO ausgetauscht, die ab diesem Jahr erarbeitet wird. Gemeinsam wollen sie sich insbesondere dafür einsetzen, dass das große Potential der UNESCO-Netzwerke noch besser in der Programm- und Öffentlichkeitsarbeit der UNESCO genutzt wird. 

Die Zusammenarbeit der Nationalkommissionen ermöglicht es, sich in Ergänzung der großen Bühne der Diplomatie über multilaterale Lösungen für globale Herausforderungen zu verständigen. Sie trägt dazu bei, dass die politischen Programme der UNESCO in den Zivilgesellschaften ihrer Mitgliedsstaaten ankommen. Politische Würdigung erfuhr die Arbeit der Nationalkommissionen durch die Teilnahme des portugiesischen Außenministers Augusto Santos Silva beim Abschluss der Veranstaltung.

Parallel fanden auch in anderen Teilen der Welt regionale Treffen von UNESCO-Nationalkommissionen statt. Die Arbeit und der Austausch gehen nach den Treffen weiter.