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Fakten

  • Aufnahmejahr: 2014
  • Verbreitung: deutschlandweit und darüber hinaus
  • Zentraler Termin: ganzjährig
  • Bereich: Formen gesellschaftlicher Selbstorganisation

In der Satzung einer Genossenschaft wird der jeweilige Förderzweck festgeschrieben, der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Interessen dienen kann. Mitglieder werden durch den Erwerb von Genossenschaftsanteilen zu Miteigentümern. Ihre, von der Zahl der erworbenen Anteile unabhängige Stimme sichert ihnen Mitbestimmung und die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung zu.

Die Genossenschaftsidee wurde schnell von weiteren Akteuren aufgegriffen, erfasste bald große gesellschaftliche Kreise und fand ihre Anwendung in verschiedensten Lebensbereichen wie Arbeit, Finanzen, Ernährung oder Wohnen. Die Genossenschaftsidee findet sich heute regional und weltweit in nahezu jeder Branche wieder: beispielsweise in Genossenschaftsbanken, Landwirtschafts- und Handwerkergenossenschaften, Wohnungsbau- und Konsumgenossenschaften bis hin zu Dienstleistungs- und Energiegenossenschaften.

Auch unter widrigen Bedingungen, wie zur Zeit des Nationalsozialismus und während der deutschen Teilung, hat sich die Idee gehalten und wurde weiterverfolgt. In Deutschland haben Genossenschaften heute mehr als 21 Millionen Mitglieder. Weltweit gibt es 800 Millionen Genossenschaftsmitglieder in über 100 Ländern. Die Vereinten Nationen riefen das Jahr 2012 zum Internationalen Genossenschaftsjahr aus, um auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften aufmerksam zu machen.

Durch die Kulturform der Genossenschaften kommt bürgerschaftliches Engagement im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich jenseits von privaten und staatlichen Wirtschaftsformen zum Ausdruck. Die Genossenschaftsidee erweist sich als sehr dynamisch und einflussreich und eröffnet weniger privilegierten Bevölkerungsschichten neue Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. Sie greift grundlegende Prinzipien des kulturellen Selbstverständnisses menschlicher Gemeinschaft auf und überträgt sie in die ökonomische Praxis. Die Genossenschaftsidee trägt zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen bei und wird durch kreative Veränderungen immer wieder an moderne Gegebenheiten angepasst.

Seit dem 30.11.2016 ist die „Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften“ (als erster deutscher Beitrag) auf der Repräsentativen UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.

Unsere Artikelserie Genossenschaftsprotraits in DeutschlandExterner Link: macht die Vielfalt, die Kreativität und das Engagement der zahlreichen Genossenschaften in Deutschland deutlich.

Zitat Bodega

“In Genossenschaften kommt bürgerschaftliches Engagement jenseits von privaten und staatlichen Wirtschaftsformen zum Ausdruck. Die Genossenschaftsfamilie verstand sich von jeher als eine an sozialen Werten orientierte Bewegung, die auf ideellen Grundsätzen wie Solidarität, Ehrlichkeit, Verantwortung, Demokratie aufbauend eine alternative Wirtschaftsform bildet.”

Dr. Claudia Bogedan, Präsidentin der Kultusministerkonferenz a.D.

Kontakt

Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e. V.
E-Mail
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Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e. V.
E-Mail ​​​​
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