Pressemitteilung,

UNESCO-Geoparks Schwäbische Alb und Harz - Braunschweiger Land – Ostfalen von UNESCO überprüft

Grünes Licht für Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen, gelbe Karte für Schwäbische Alb

Nach einer Überprüfung im Jahr 2017 hat der internationale Rat der UNESCO-Geoparks entschieden, dass der Geopark Harz - Braunschweiger Land – Ostfalen aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit den Titel „UNESCO-Geopark“ für mindestens vier weitere Jahre tragen darf. Der UNESCO-Geopark Schwäbische Alb erhielt eine gelbe Karte – seine Anerkennung wurde zunächst nur um zwei Jahre verlängert.

UNESCO-Geopark Schwäbische Alb

In der Entscheidung zum UNESCO-Geopark Schwäbische Alb kritisiert die UNESCO, dass der Geopark weiterhin unzureichend mit Personal und Finanzmitteln ausgestattet ist. Das wurde bereits in vorherigen Evaluierungen beanstandet. Die UNESCO-Gutachter rufen zudem unter anderem dazu auf, den Geopark mit einer klaren Beschilderung auszustatten und internationale Partnerschaften auszubauen. Ähnliche Empfehlungen hatte zuvor auch schon das deutsche Nationalkomitee für UNESCO-Geoparks ausgesprochen. Der Geopark wird im Jahr 2020 erneut überprüft.

Der UNESCO-Geopark Schwäbische Alb umfasst viele geowissenschaftliche Juwele rund um das Zentrum der im Jura entstandenen Tafellandschaft zwischen Rhône und Franken. Die Stratigraphie des Jura, also die weltweite genutzte Untergliederung dieses Erdalters, wurde hier entwickelt. Die Jura-Abschnitte Aalenium und Pliensbachium wurden nach Orten der Schwäbischen Alb benannt. Bekannte Fossilienfundstätten liegen hier ebenso wie Fundorte der ältesten Skulpturen und Musikinstrumente der Menschheitsgeschichte. Die Karstlandschaft bietet Dolinen, Fossilienriffe, Karstquellen und viele Höhlen.

UNESCO-Geopark Harz - Braunschweiger Land – Ostfalen

Trotz positiver Evaluierung wurden auch für die Weiterentwicklung des UNESCO-Geoparks Harz - Braunschweiger Land – Ostfalen Empfehlungen ausgesprochen, wie etwa der Ausbau des mehrsprachigen Angebots für internationale Besucher. Der Geopark wird im Jahr 2022 erneut überprüft.

Der UNESCO-Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen umfasst den Harz und das nördlich davon gelegene Braunschweiger Land bis zum Flechtinger Höhenzug. Die vielfältige Landschaft bietet Trias-Gesteine entlang von Salz-Antiklinalen, Schiefer, Dinosaurierreste, Sediment- und  vulkanische Gesteine sowie Karstlandschaften. Am Nordrand des Mittelgebirges gilt ein Teilgebiet des Geoparks als die „Klassische Quadratmeile der Geologie“. Besonders ist auch die über 1.000 Jahre zurückreichende Bergbau- und Forschungsgeschichte.

Hintergrund

UNESCO-Geoparks sind Regionen, die Erdgeschichte besonders anschaulich zeigen, bedeutende Fossilfundstellen oder Gesteinsformationen vorweisen. Durch Bildung, Schutz und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung machen sie das Erbe ihrer Landschaft erlebbar, für Bewohner wie für Besucher. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und machen Herausforderungen des globalen Wandels in der Region zum Thema. Derzeit gibt es 127 UNESCO-Geoparks in 35 Ländern, sechs davon in Deutschland: Bergstraße-Odenwald, TERRA.vita, Schwäbische Alb, Vulkaneifel, Harz–Braunschweiger Land–Ostfalen sowie der deutsch-polnische Geopark Muskauer Faltenbogen. UNESCO-Geoparks werden alle vier Jahre einer erneuten Qualitätsprüfung unterzogen.

Weitere Informationen

UNESCO-Geopark Schwäbische Alb
UNESCO-Geopark Harz - Braunschweiger Land – Ostfalen
UNESCO-Geoparks

Pressekontakt

Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin
Katja Römer
Telefon: +49 228-60497-42
E-Mail: roemer(at)unesco.de