Rede,

3. kulturweit-Netzwerkkonferenz

Prof. Dr. Maria Böhmer

Prof. Dr. Maria Böhmer
Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission

Grußwort anlässlich der Eröffnung der 3. kulturweit-Netzwerkkonferenz (online)

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich freue mich sehr, Sie heute zu unserer inzwischen dritten kulturweit-Netzwerkkonferenz begrüßen zu dürfen!

Dieses Treffen ist für uns eine Premiere – und das in doppelter Hinsicht:

Zum einen wäre da der Ort.

Wir konnten uns in den vergangenen Monaten zwar langsam daran gewöhnen, aber in den eigenen vier Wänden an einer internationalen Konferenz teilzunehmen, das ist doch immer noch etwas Besonderes!

Die zweite Premiere betrifft die Zusammensetzung: Zum ersten Mal kommen Sie, die Sie kulturweit auf dem afrikanischen Kontinent überhaupt möglich machen, zusammen. Ihnen verdanken wir den Erfolg unseres Freiwilligendienstes. Unsere vergangenen Netzwerktreffen haben bereits unsere Kolleginnen und Kollegen in Osteuropa zusammengebracht.

In den kommenden Tagen möchten wir uns unter dem Motto „Together we share“ mit Ihnen austauschen – und zwar über die Fragen,

  • was uns verbindet,
  • welche Erfahrungen Sie mit Ihren kulturweit-Freiwilligen gemacht haben,
  • welche Fragen und Herausforderungen Sie sehen.

Kurzum: was wir voneinander lernen können. Denn Dialog und Verständigung sind der Kern von kulturweit.

Als wir unseren Freiwilligendienst gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt vor elf Jahren aus der Taufe hoben, wollten wir diesem Dialog eine neue Dimension geben – dort, wo er seit langem erfolgreich geführt wird:

  • in Kultureinrichtungen,
  • an Schulen und Hochschulen und
  • in UNESCO-Nationalkommissionen weltweit sowie dank tatkräftiger Unterstützung aus dem
    Auswärtigen Amt (wir haben die Videobotschaft von Frau Staatsministerin Müntefering noch im Ohr) 
  •  seit einem Jahr auch in Naturerbestätten, in UNESCO-Biosphärenreservaten und Geoparks.

Mit kulturweit wollen wir eine Kultur der gegenseitigen Verständigung fördern.

Damit das gelingt, dürfen nicht nur Staaten, sondern müssen auch Menschen miteinander sprechen. So steht es in der Verfassung der UNESCO. Damit kann man gar nicht früh genug anfangen. Deshalb unterstützen wir gezielt das Engagement junger Menschen.

In den vergangenen Monaten haben wir alle miterlebt, wie wichtig gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme sind.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch an kulturweit und Ihnen, als Ansprechpersonen in den kulturweit-Einsatzstellen, nicht spurlos vorbeigegangen.

Viele von Ihnen müssen in diesem Jahr auf das Engagement der jungen Menschen verzichten. Uns allen wurde viel Flexibilität und ein kühler Kopf in dieser neuen Situation abverlangt. Dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken.

Ich wünsche uns allen – und da bin ich zuversichtlich – dass kulturweit 2021 wieder weltweit möglich ist. Mobilität wird noch eine Weile unter besonderen Herausforderungen stehen und uns mitunter kreative, vielleicht auch hybride Lösungen abverlangen.

kulturweit ist für unsere Freiwilligen keine touristische Reise.

kulturweit ist eine Chance, die Welt neu zu entdecken und besser zu verstehen.

Und nur dank Ihnen haben junge Menschen die einmalige Gelegenheit, zu erleben, wie Bildung und Kultur in anderen Teilen der Welt gestaltet werden.

Sie können Länder und die Menschen von einer Seite kennenlernen, die vielen anderen verborgen bleibt. Das prägt!

Die Zeit im Ausland verändert unsere Freiwilligen. Manche wissen nach ihrer Zeit mit kulturweit besser, wohin die Reise für sie in Zukunft gehen soll.

Für viele von ihnen ist das Leben weit weg von zu Hause Neuland und der Freiwilligendienst ein Sprung ins kalte Wasser. Für alle ist kulturweit eine Herausforderung, an der sie wachsen können.

Auch kulturweit hat sich verändert, durfte sich neuen Aufgaben stellen, längst nicht nur im Corona-Kontext, und ist dadurch gewachsen. Darin liegt ein großer Teil unseres gemeinsamen Erfolges: in der Offenheit
 

  • für andere Erfahrungen
  • für neue Impulse
  • und füreinander.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die kommenden Tage einen spannenden Austausch und inspirierende, neue Perspektiven!

Herzlichen Dank!

 

 

 

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