UNESCO-Projektschule St. Augustinusheim

Soziale Inklusion

Das St. Augustinusheim hat einen ungewöhnlichen Weg gewagt, denn seit 2014 ist die Jugendhilfeeinrichtung anerkannte UNESCO-Projektschule. Das ist für eine solche Institution ein seltenes und innovatives Ereignis. Die männlichen Jugendlichen am St. Augustinusheim gelten als sozial- und milieubedingt benachteiligt und lassen sich für die Themen der UNESCO mitreißen. Außerdem engagieren sie sich für Menschenrechte, Demokratie und Umweltschutz.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2014
  • Status: Anerkannt 
  • Bundesland: Baden-Württemberg
  • Schulform: Soziale Einrichtung 
  • Webseite: www.augustinusheim.de

Respekt und Selbstvertrauen

Das St. Augustinusheim in Ettlingen ist eine traditionsreiche Jugendhilfeeinrichtung in der Trägerschaft der Caritas und hat sich zu einer anerkannten UNESCO-Projektschule entwickelt. Leitbild der gemeinsamen Begegnung ist, dass alle Jugendlichen als einzigartige und wertvolle Persönlichkeiten respektiert und wertgeschätzt werden. Die pädagogische Grundlage ist von der Methodik der „Positive Peer Culture“ geprägt. Die Jugendlichen unterstützen sich gegenseitig darin, Hürden zu überwinden, Selbstständigkeit auszubilden und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Menschenrechts- und Demokratiebildung

An der Schule hat sich eine engagierte „UNESCO-AG“ gegründet, in der die Jugendlichen ihrem Bedürfnis nach sozialem Engagement nachkommen. Mit beeindruckender Hingabe engagieren sie sich für Themen wie Menschenrechte und Demokratie. Schüler des St. Augustinusheim führten bereits mehrere Entwicklungsprojekte im Ausland durch, so zum Beispiel 2013 in Burkina Faso, 2015 in Armenien und 2016 in Peru.

Zudem hat die Schülerschaft Integrationsprojekte für Geflüchtete initiiert. So startete sie beispielsweise eine Fahrradsammelaktion mit der Johannes-Gemeinde in Ettlingen. Die Fahrräder wurden daraufhin, wenn Defekte vorlagen, gemeinsam mit den Geflüchteten repariert und ihnen anschließend zur Verfügung gestellt. So wurde einerseits die Handlungskompetenz der Schüler gestärkt und Selbstwirksamkeit erfahrbar gemacht.

Welterbevermittlung

Schulische Exkursionen führen in erster Linie an UNESCO-Welterbestätten. Beliebtes Ziel ist zum Beispiel das Limesmuseum in Aalen, das als größtes Römermuseum in Deutschland antike Geschichte anschaulich und erfahrbar aufbereitet. Zudem wird das schulische Engagement in verschiedenen Ländern nach Möglichkeit mit Exkursionen zu dortigen Welterbestätten verbunden. Beispielhaft hierfür war die gemeinsame Reise nach Machu Picchu im Rahmen eines Entwicklungsprojekts in Peru.

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