UNESCO-Projektschule Helene Lange Schule Wiesbaden

Engagiert gegen Armut und Ausgrenzung

Betritt man die Helene-Lange-Schule, bemerkt man durch die Gestaltung der Räumlichkeiten sofort: Hier wird globales Denken und Handeln gelebt. Seit über 30 Jahren engagiert sich die Schule mit Nachdruck für Bildungsgerechtigkeit in Nepal. Dieser Einsatz spiegelt sich vielfach im Schulleben wider und steht exemplarisch für einen menschenrechtsbasierten Bildungsansatz. 

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

Menschenrechtsbildung

Im Nepalprojekt „Kinder von Bhandar“ zeigt sich der Einsatz der Helene-Lange-Schule zur Armutsbekämpfung durch Schulbildung. Seit 1988 wird ausgehend von der Partnerschaft mit einer Sekundarschule in Bhandar ein umfangreiches Entwicklungshilfeprojekt von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrenden und einem großen Freundeskreis gemeinsam getragen. In den letzten knapp 30 Jahren wurden über 40 Schulen gebaut und mitfinanziert, wodurch die Analphabeten-Rate in der Region erheblich reduziert werden konnte.

Das schwere Erdbeben von 2015 hat auch in Bhandar zu massiven Schäden geführt, wie eine Reisegruppe von Schülerinnen und Schülern feststellen musste. Folglich stellt sich die gesamte Schulgemeinschaft gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation „chilaid network“ und lokalen NGOs den Herausforderungen des Wiederaufbaus.

Es wurden zahlreiche Initiativen gestartet, die es ermöglicht haben, dass Nepalprojekt weiterzuführen. Zur Finanzierung verkauft die Schule unter anderem nepalesisches Kunsthandwerk. Die wöchentlich arbeitende schulinterne UNESCO-AG mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5-10 stellt hierbei eine wichtige Koordinierungsstelle dar. Sie bereitet Basare vor, kooperiert mit Medien und erstellt in regelmäßigen Abständen informative Übersichten für die Schulgemeinschaft. Die jungen Menschen in der Schule merken durch dieses Projekt oft, wie wirksam ihr Handeln in einer globalen Welt sein kann.

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Auch das Projekt „Get together“ ermöglicht den Jugendlichen Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Die Schülerinnen und Schüler engagieren sich in diesem Kontext für die Rechte schutzsuchender junger Menschen, die aus aller Welt nach Wismar kommen. So wird ihnen begreiflich, dass Weltpolitik bereits vor der eigenen Haustür beginnt. Durch die großzügige Unterstützung des städtischen Amts für Integration können interkulturelle Dialogtreffen auf Augenhöhe zwischen den Jugendlichen organisiert werden. Das schafft Begegnungen der besonderen Art, insbesondere beim gemeinsamen Klettern, Kochen, Malen, Theaterspielen, Gärtnern, Filmdrehen, Bowlen oder Schlittschuhlaufen.

Die Beteiligten entwickeln eine erhöhte Sensibilität für die jeweilige Situation der Anderen und gegenseitiges Verständnis. Für ihr präventives Begegnungsprojekt bekam die Helene-Lange-Schule 2014 den Integrationspreis der Stadt Wiesbaden verliehen. Das Preisgeld schaffte die Grundlage eines neuen Projekts: 2016 begann die Schulgemeinschaft damit, Orte des sozialen Austauschs bei den Unterkünften Geflüchteter zu bauen. Durch verschiedene Kooperationen konnte dieses Engagement derweil ausgeweitet werden. Die Arbeit organisieren Schülerinnen und Schülern der Helene-Lange-Schule gemeinsam mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

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