UNESCO-Projektschule Leibniz-Gymnasium St. Ingbert

Jede Generation setzt ihre eigenen Schwerpunkte

Das Leitziel der UNESCO-Projektschulen – die Förderung einer Kultur des Friedens – ist am Leibniz-Gymnasium von besonderer Bedeutung. Das mit über 700 Schülerinnen und Schülern größte Gymnasium St. Ingberts ist seit 1990 Mitglied im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Das vielfältige Engagement im UNESCO-Kontext wird dabei als fortwährender Arbeitsauftrag verstanden, in dem jede Generation neue Impulse für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen setzt.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

Projektorientiert und ganzheitlich für den Klimaschutz

Die Projektarbeit am Leibniz-Gymnasium ist besonders durch den Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) gekennzeichnet. Die Schule liegt in der Region des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau und arbeitet mit den dortigen Bildungspartnerinnen und -partnern intensiv an der Vermittlung der globalen Nachhaltigkeitsziele.

Das Engagement für den Klimaschutz, unter anderem im Rahmen der Teilnahme an Nachhaltigkeitsprojekten wie beispielsweise dem Climate-Action-Projekt (2016-2019) des UNESCO Associated Schools Network (ASPnet) oder im Projekt zur Entwicklung eines umfassenden Nachhaltigkeitsqualitätsprofils (2019-2021) – gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt – haben dazu geführt, dass das Leibniz-Gymnasium in der Region zu einem zentralen Akteur in der BNE wurde. Dies zeigen auch die Auszeichnungen im Rahmen des Weltaktionsprogramms der UNESCO zum „BNE-Lernort“ (Stufe 2 und 3) und zur Schule der Nachhaltigkeit im Saarland (2020). Die Arbeit als offizielle Fairtrade-School oder der Nachhaltigkeitspreis des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz 2018 für die Schülergenossenschaft InnoGrün eSG unterstreichen die vielfältigen Aktivitäten im Bereich BNE.

Um konkret und vor Ort nachhaltig zu handeln, wurde die Schülergenossenschaft „InnoGrün eSG“ gegründet. Seit dem Schuljahr 2012-2013 bietet sie nachhaltige Produkte unter dem Motto „regional, saisonal, ökologisch und fair“ an. Auf diesem Wege entstand ein breites Angebot: Ressourcenschonende Schul-T-Shirts, ökologische Schulmaterialien bis hin zu individuell gestalteten Trinkflaschen aus Edelstahl. Gleichzeitig pflegt die Schule mit der Schülergenossenschaft auch das Immaterielle Kulturerbe, denn die Genossenschaftsidee und -praxis wurde 2016 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Fairtrade-Standards haben sich fest am Leibniz-Gymnasium etabliert und zu verschiedenen Projekten inspiriert. Beispiele dafür sind Fairtrade-Unterrichtsprojekte oder das Fairtrade-Frühstück. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler Fairtrade-Produkte in der Schulmensa kaufen.

„Bildung für nachhaltige Entwicklung als ganzheitlicher Ansatz ist an unserer Schule ein seit mehreren Jahren gewachsener Schwerpunkt. Dies wurde durch das Engagement von Schülern, Eltern und Lehrern, die Unterstützung des Schulträgers sowie unserer Lage im UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau ermöglicht. Viele Aktivitäten und Projekte werden durch Schüler initiiert, so dass die Akzeptanz und Motivation der ganzen Schulgemeinschaft täglich spürbar ist. Das UNESCO-Projektschul-Netzwerk bietet tolle Austauschmöglichkeiten, um diesen Ansatz weiter zu verfolgen.“

Erik Brill, Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums St. Ingbert

Begegnung der Generationen

Mit einem Fokus auf die Zukunftsrelevanz des Themas setzt sich die AG „Begegnung der Generationen“ mit generationenübergreifendem Zusammenleben auseinander. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Seniorenheimen motiviert die beteiligten Schülerinnen und Schüler zu vielfältigen Aktivitäten. Berührungsängste werden dabei abgebaut und beide Seiten profitieren vom gemeinsamen intergenerativen Lernen.

„Wir denken fühlen und handeln weltoffen und solidarisch, um das interkulturelle Lernen zu fördern."

Schulmotto

Internationale Partnerschaften

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit pflegt das Leibniz-Gymnasium St. Ingbert mehrere Partnerschaften zum sprachlichen und kulturellen Austausch. Dazu gehören Austausche mit dem Collège Albert Lebrun in Longwy, mit dem I.E.S. Jorge Manrique in Palencia sowie einer Partnerschule in Chile. Von großer Bedeutung für die gesamte Schulgemeinschaft ist auch die seit vielen Jahren bestehende Patenschaft mit der Rio Tinto High School Mubayira in Simbabwe.

Partizipation von Schülerinnen und Schülern fördern

Die Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler ist ebenfalls ins Zentrum der UNESCO-Arbeit gerückt: Im Schuljahr 2019-2020 wurde am Leibniz-Gymnasium im Rahmen eines Wochenendworkshops ein UNESCO-Schülerparlament gegründet, um festere Strukturen für die Beteiligung der Jugendlichen zu schaffen und sie so effektiver zu gestalten. Diese Idee haben weitere saarländische Schulen durch die Inspiration des Gymnasiums in St. Ingbert aufgegriffen. Auch an der Planung und Weiterentwicklung der UNESCO-Aktivitäten können die Schülerinnen und Schüler so stärker mitwirken.

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