Auf ein Wort,

33 Fragen an ...

Katleen Schneider © privat

Katleen Schneider
ehemalige kulturweit-Freiwillige

1. Wer bist du?

Ich bin Katleen

2. Wie alt bist du?

30

3. Wo kommst du her?

Ich komme gerade aus Thailand.

4. Und wo willst du hin?

Jetzt gerade? Ich will erst einmal in Berlin bleiben und suche gerade nach neuen Herausforderungen, die Kreativität, Nachhaltigkeit und Raffinesse verbinden.

5. Was wolltest du werden, als du klein warst?

Kriminalpolizistin.

6. Bist du es geworden?

Nein, ich mache etwas anderes.

7. Welche Sprachen sprichst du?

Englisch und Französisch und ein bisschen Hindi und Indonesisch.

8. Wo bist du gerade?

In der Einhorn-Höhle.

9. Einhörner?

Für Einhorn, die ja bekanntlich vegane Kondome herstellen, habe ich ein Praktikum in Berlin, Malaysia und Thailand gemacht.

10. Was hat dich dazu gebracht?

Ich habe am ASA-Programm* teilgenommen und darüber ein Projekt bei Einhorn gemacht. Ich wollte unbedingt da arbeiten, da mich deren Unternehmenskultur so begeistert hat. So sind zum Beispiel die drei Grundwerte von Einhorn Unicornique, Fairstainability und Fug, also „Fight and Hug“.

11. Und wo warst du mit kulturweit?

In Jakarta, Indonesien.

12. Was hast du dort gemacht?

Ich war beim Goethe-Institut in der Sprachabteilung.

13. Wie war’s?

Spitze, denn ich konnte einige Vorträge und kreative Workshops mit Deutschlernenden durchführen.

14. Dein spannendstes Erlebnis mit kulturweit?

Die Welterbe-Teamerinnen- und Teamer-Weiterbildung, bei der wir ein Memory-Spiel für die Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees entworfen haben. Das ist richtig gut geworden und wir hatten eine Menge Spaß beim Entwickeln.

15. Das intensivste?

Das Zwischenseminar in Indien. Wir waren nur Frauen und unser Trainer Götz hat uns super begleitet. Gerade Themen rund um Sicherheit und die Wahrnehmung als Frau in der Gesellschaft hatte uns alle in unseren jeweiligen Projektländern geprägt.

16. Das schlimmste?

Eigentlich war es die Absage, weil ich damals nicht mit kulturweit nach Jamaika zur UNESCO-Nationalkommission gehen konnte. Dort wurde in die Wohnung der vorigen kulturweit-Freiwilligen eingebrochen. Danach wurde die Stelle für eine gewisse Zeit nicht belegt. Dafür habe ich ein Angebot auf einer anderen Insel bekommen – Indonesien.

17. Was hast du durch/ mit kulturweit gelernt?

Ich habe mich seitdem viel mit Kultur- und Naturerbe beschäftigt. Es fing mit der Fragestellung an, was ist schützenswert, was soll erhalten oder verändert werden und in welchem Zusammenhang steht die Wissensvermittlung für klassifiziertes Erbe.

18. Kannst du kulturweit weiterempfehlen?

Ja in jedem Fall – ich wünsche mir, dass mehr Menschen mit unterschiedlichen Ausbildungshintergründen teilnehmen: Auszubildende und auch Menschen mit mittlerer Reife.

19. Was würdest du Bewerbern raten?

Es ist sehr hilfreich, vorab die Website von kulturweit gründlich durchzugehen. Viele Fragen können dann schon beantwortet werden.

20. Warum hast du dich damals beworben?

Ich wollte unbedingt im Ausland in einer der angebotenen Organisationen Arbeitserfahrungen sammeln.

21. Was fällt dir zur Zahl 300 ein?

Ich habe mal 300 Cupcakes in fünf  Geschmacksrichtungen gebacken: süß, salzig, sauer, scharf, bitter.

22. Für wen?

Das war für die fünf-jährige Jubiläumsfeier von kulturweit und tatsächlich hatte der damalige Außenminister Steinmeier auch eines mit mir probiert. Vorzüglich.

23. Bist du Bäckerin?

Nein, aber angelernte Konditorin. Mein Opa hatte mich inspiriert, denn er ist Bäcker.

24. Was hast du zwischendurch gemacht?

Ich habe an der kulturweit Weltererbe-Teamerinnen- und Teamer-Weiterbildung teilgenommen, für die wir zu vier verschiedenen Welterbestätten in Deutschland gefahren sind. Jeweils für ein Wochenende haben wir uns am jeweiligen Standort kritisch und ereignisreich mit den Zusammenhängen zwischen deutschen und globalen Erbestätten und den Gründen für ihre Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste auseinandergesetzt.

25. Warum Welterbe?

Ich bin ein großer Fan von Kultur und dessen Ausprägungen in den unterschiedlichsten Ländern und da spielt Welterbe natürlich immer eine prägende Rolle. Im UNESCO-Jargon wird immer von einem außergewöhnlichen, universellen Wert gesprochen, um eine Stätte als Welterbe einschätzen zu können. Doch wer entscheidet, was außergewöhnlich ist, bleibt eine spannende Diskussion. 

26. Warum Welterbe-Bildung?

Es macht mir Spaß, mehr über Naturwunder und menschliches Erbe zu lernen und dieses Wissen dann kreativ an andere weiterzugeben. Ich habe mal eine Rallye am Werbellinsee zum Thema „Rundreise durch die Erbestätten der EJB** mit einem anderen ehemaligen Freiwilligen gemacht. Das ist sehr interaktiv geworden.

27. Schon mal in Kambodscha gewesen?

Ja und zwar auf Einladung von kulturweit und der Deutschen UNESCO-Kommission konnte ich am World Heritage Youth Forum der UNESCO für 10 Tage in Sieam Reap (Welterbestätte des Angkor Wat) 2013 teilnehmen. 

28. Was hat es mit dem WHC auf sich?

Das steht für World Heritage Committee und ist die jährliche UNESCO-Welterbe Sitzung, die eben 2013 in Phnom Penh getagt hat. 2015 fand sie in Bonn statt und ich war mit weiteren ehemaligen kulturweit-Freiwilligen Volunteer.

29. Dein Fazit: Wattenmeer oder Buchenwälder?

Ich möchte keines missen. Das Wattenmeer ist mit 9000 km das größte der Welt und die Buchenwälder in Deutschland zählen zu den Altwäldern und könnten eventuell auch wieder Urwälder werden, sofern sie weiter vom Menschen unberührt bleiben.

30. (Machst du) Sonst noch was?

Ich möchte wieder Fechten, was ich als Jugendliche begonnen habe. Das ist ein raffinierter Sport, bei dem es auf Geschick und Schnelligkeit ankommt.

31. Was würdest du nie machen?

Ich würde nie etwas machen, wovon ich nicht überzeugt bin. Gerade beruflich kann ich mich nicht für etwas hingeben, was mich nicht begeistert oder was ich nicht als wertvoll für die Menschheit erachte.

32. Das Beste an 2017?

Ich habe live und in riesig eine Schildkröte (Green Sea Turtle) bei ihrer Eierablage auf Borneo gesehen. Sie brauchte für die ganze Prozession, von Ankunft auf die Insel, Loch buddeln, 55 Eier reinlegen, Loch wieder zu buddeln und zurück ins Meer kriechen, drei Stunden. Das war einfach ein Naturwunder.

33. Wo soll die Reise hingehen?

Definitiv eines Tages nach Brasilien. Ich bin von diesem Land und seiner Sprache fasziniert und kann mir vorstellen dort für ein Jahr zu Arbeiten und zu Leben.

*
ASA ist ein entwicklungspolitisches Lern- und Qualifizierungsprogramm der Engagement Global gGmbH: https://asa.engagement-global.de/

**
Die EJB am Werbellinsee in Brandenburg ist der Seminarort an dem die kulturweit Vor- und Nachbereitungsseminare für alle Freiwilligen stattfinden.

Weitere Informationen

Freiwilligendienst kulturweit
UNESCO-Welterbe

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