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Welterbevermittlung durch Informations- und Besucherzentren

Arbeitstreffen in der Hamburger Speicherstadt

Welterbe vermitteln – wo, wie, an wen? Mit diesen Fragen und den Erfahrungen und Herausforderungen von Besucherzentren für Welterbestätten beschäftigten sich die Teilnehmenden des Arbeitstreffens am 10. April 2017 in der Hamburger Speicherstadt.

Mit der Ratifizierung der UNESCO-Welterbekonvention von 1972 haben sich die Unterzeichnerstaaten nicht nur zum Schutz und Erhalt der Welterbestätten verpflichtet. Auch die Vermittlung eben dieses Welterbes – der einzelnen Stätten wie auch des Grundgedankens der Welterbekonvention – ist Aufgabe aller Akteure im Welterbe. Neben Führungen durch die Stätten, Schulprogrammen, Vorträgen und Ähnlichem bieten insbesondere Besucher- und Informationszentren die Möglichkeit, die lokale Bevölkerung ebenso wie nationale und internationale Besucher über den außergewöhnlichen universellen Wert einer Stätte, die Welterbe-Idee und die Anforderungen hinsichtlich Schutz und Erhalt zu informieren und zu sensibilisieren.

Beispiele solcher Besucherzentren gibt es bereits in Deutschland – unter anderem in Regensburg, Stralsund und Wismar, an der Völklinger Hütte oder in den Naturerbestätten Wattenmeer und Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands. Weitere Besucherzentren sind aktuell in Planung, so beispielsweise in Bamberg oder in Berlin.

Auf Einladung der Kulturbehörde Hamburg/Welterbe-Koordination und der Deutschen UNESCO-Kommission trafen sich am 10. April 2017 über 20 Vertreter deutscher Welterbestätten und Stätten auf der deutschen Tentativliste mit dem Ziel des Erfahrungsaustausches und des Wissenstransfers. Dabei standen praktische Themen im Zusammenhang mit Planung, Einrichtung und Betrieb von Besucherzentren ebenso im Mittelpunkt der Diskussionen wie Fragen und Ideen rund um die vermittelten Inhalte.

Das Arbeitstreffen knüpfte an die Tagung zur Welterbevermittlung bei der Leipziger denkmal-Messe im November 2016 an. Zugleich bildete es den Auftakt eines längerfristigen Austausches zum Thema Welterbevermittlung durch Informations- und Besucherzentren, mit dem Ziel, gemeinsam wichtige Eckpunkte und Empfehlungen zu erarbeiten und in einer Handreichung zusammenzustellen.