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Kulturerbe in Odessa: UNESCO sagt Unterstützung zu

Bei einem Treffen mit UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay hat der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko am Dienstag in Paris angekündigt, dass sein Land die Aufnahme Odessas in die Welterbeliste beantragen wird. Die UNESCO stellte zudem neue Maßnahmen zum Schutz des ukrainischen Kulturerbes in Aussicht.

Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine hat die UNESCO das Land durch zahlreiche Notfallmaßnahmen unterstützt. Am Hauptsitz der Weltkulturorganisation berieten sich dazu am Dienstag UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay, der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko und der stellvertretende UNESCO-Generaldirektor für Kultur Ernesto Ottone. Tkatschenko kündigte im Rahmen des Treffens an, dass sein Land das historische Zentrum Odessas zur Aufnahme in die Welterbeliste vorschlagen wird.

Odessa soll Welterbe werden

Die Altstadt der Schwarzmeer-Metropole liegt nur wenige Dutzend Kilometer von der Frontlinie entfernt und war bereits Artilleriebeschuss ausgesetzt. Am 24. Juli wurden ein Teil des Glasdachs sowie Fenster des 1899 eingeweihten Museums der Bildenden Künste beschädigt. Auf Ersuchen der Ukraine hat die UNESCO bereits internationale Fachleute mobilisiert, um dem Land Unterstützung bei der Nominierung Odessas zukommen zu lassen. Dem Welterbekomitee soll zudem empfohlen werden, die ebenfalls bedrohten UNESCO-Welterbestätten in Kyiv und Lwiw in die Liste des gefährdeten Welterbes aufzunehmen.

UNESCO kündigt weitere Unterstützung an

Generaldirektorin Azouley stellte bei dem Treffen weitere Unterstützung für Odessa in Aussicht. So will die UNESCO die Beseitigung von Kriegsschäden am Museum der Bildenden Künste und am Museum für Moderne Kunst finanziell unterstützen. Zudem soll die Stadt mit geeigneter Technik ausgestattet werden, um Kunstwerke und Sammlungen zu digitalisieren sowie Material zur Sicherung von Kulturgütern erhalten, darunter Feuerlöscher und Sandsäcke.

Um den Wiederaufbau des ukrainischen Kultursektors voranzutreiben, bot Azoulay zudem die Einrichtung eines UNESCO-Kulturzentrums in Lwiw an, wie es der Bürgermeister der Stadt gefordert hatte. Es soll ein Ort der Begegnung und des Erfahrungsaustauschs für Künstlerinnen und Künstler sein sowie Schulungen und Veranstaltungen beherbergen.