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UNESCO-Welterbestätten zeigen sich solidarisch mit der Ukraine

Als Leuchttürme der internationalen Zusammenarbeit dienen Welterbestätten dem Mandat der UNESCO, Frieden weltweit zu fördern. Um ein Zeichen gegen die drohende Zerstörung von Kulturgütern in der Ukraine zu setzen, organisieren viele Welterbestätten in Deutschland Aktivitäten der Solidaritätsbekundung.

In der Ukraine sind zahlreiche Kulturgüter von den Auswirkungen der kriegerischen Auseinandersetzungen gefährdet – darunter sieben UNESCO-Welterbestätten. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine engagieren sich viele der 51 Welterbestätten in Deutschland mit Aktionen, Veranstaltungen und Projekten, die Zeichen für den Frieden setzen oder Solidarität mit der Ukraine ausdrücken.

Auf ihrer deutschen und englischen Website zeigen sich die beteiligten Staaten des UNESCO-Welterbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ betroffen von den schockierenden Geschehnissen in der Ukraine. Das Welterbe Buchenwälder umfasst inzwischen 94 wertvolle Waldgebiete in 18 Vertrags­staaten. 15 dieser Buchenwaldgebiete liegen in der westlichen Ukraine. Um ihren ukrainischen Partnern zu helfen, beteiligen sich viele Nationalparke deshalb an Hilfsaktionen. So unterstützt beispielsweise das Nationalparkzentrum Königstuhl im Jasmund auf Rügen die Initiative „SUPPORT UKRAINE“ der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und des European Beech Forest Network. Der Nationalpark Hainich schließt sich zudem dem Spendenaufruf „Nothilfe für die Karpaten-Schutzgebiete“ der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt an. Mit dem gesammelten Geld werden Hilfstransporte in die Ukraine mit dringend benötigten Hilfsgütern wie Schlafsäcke und Matten, andere Zeltausrüstungen, Taschenlampen und Heizgeräte organisiert.

In einer Sonderausstellung im Foyer des Besuchszentrums auf den Unteren Mühlen macht das Zentrum Welterbe der Stadt Bamberg auf das wertvolle Erbe der Ukraine aufmerksam. Vom 2. April bis 31. Oktober 2022 präsentiert es unter dem Titel „Welterbe in der Ukraine“ die sieben Welterbestätten der Ukraine, darunter die Sophienkathedrale in Kyjiw, das historische Stadtzentrum Lwiw und die Holzkirchen der Karpaten. Auf seiner Website teilt das Welterbezentrum zudem ein Statement für die gemeinsame Verurteilung des Angriffs auf die Ukraine.

Durch den gezielten Kontakt zu Autorinnen, Wissenschaftlern, ehemaligen Fellows und Verlagen möchte die Klassik Stiftung Weimar humanitäre Hilfe leisten und auf intellektueller Basis in den Austausch treten. Das Klassische Weimar zählt seit 1998 zum Erbe der Menschheit. Auf dem institutionseigenen Blog sollen Künstler die Möglichkeit erhalten, ihre Perspektive auf das aktuelle Geschehen zu teilen. Ebenso hat die Stiftung erste Kontakte zu ehemaligen Fellows geknüpft und prüft alle Möglichkeiten, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erneut nach Weimar zu holen.

Die UNESCO-Welterbestätte Wartburg sammelt Spenden für die UKRAINE-Nothilfe von UNICEF. UNICEF ist in der Ukraine und in vielen Nachbarländern im Einsatz, um geflüchtete Familien zu versorgen, richtet dort Anlaufstellen für Familien ein und hilft mit, Flüchtlingslager mit dem Nötigsten auszustatten.

Die Bundesschule Bernau, seit 2017 Teil des Welterbes Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau, beherbergt in ihren historischen Gebäuden derzeit Flüchtlinge aus der Ukraine.

Gemeinsame Erklärung der Nationalkommissionen

Als Mittlerorganisation zwischen UNESCO, Welterbestätten in Deutschland und Zivilgesellschaft begrüßt die Deutsche UNESCO-Kommission die Initiativen der Welterbestätten. Sie steht in engem Austausch mit UNESCO-Nationalkommissionen anderer Staaten, die den Angriffskrieg und das daraus resultierende Leid der Menschen in der Ukraine in einer gemeinsamen Erklärung aufs Schärfste verurteilen.