Pressemitteilung,

UNESCO-Welterbekomitee tagt ab 30. Juni in Aserbaidschan

Vor der Eröffnung der 43. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees am 30. Juni in Baku, Aserbaidschan, erklärt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Maria Böhmer:

„Das Welterbe ist der gemeinsame Schatz der gesamten Menschheit. In ihm spiegelt sich unsere lange Geschichte und die Vielfalt der Natur. Dass die Staatengemeinschaft einmal im Jahr zusammenkommt, um zu ergründen, was uns über alle Grenzen hinweg verbindet, ist heute wichtiger denn je. Die Sitzung des Welterbekomitees ist ein deutliches Zeichen für mehr und nicht weniger Zusammenarbeit auf unserer Welt.

In Baku wird das UNESCO-Komitee nach Lösungen suchen, wie wir das Menschheitserbe an kommende Generationen weitergeben können. Denn weltweit stellen uns die Folgen von Erderwärmung, Massentourismus und bewaffneten Konflikten vor große Herausforderungen. 54 Welterbestätten sind in Gefahr. Das Komitee wird beraten, was zu ihrem Schutz getan werden muss und wo die Weltgemeinschaft helfen kann, unser gemeinsames Erbe zu bewahren.

Aber Schutz und Erhalt allein reichen nicht aus. Welterbestätten haben Leuchtturmfunktion. Sie zeigen uns nicht nur die Vergangenheit, sie sind unser Schlüssel zur Zukunft. Welterbestätten sind Orte der Begegnung und des Dialogs und sie können Labore der Nachhaltigkeitswende sein. Wollen wir sie bewahren, müssen wir in Zukunft noch mehr dafür tun, dass unsere Welterbestätten ökologisch verträglich und sozial gerecht arbeiten, dass sie wirtschaftlich auf sicheren Füßen stehen und ihr Wissen an andere weitergeben.

Umso mehr freue ich mich, dass sich Deutschland in diesem Jahr an drei Nominierungen beteiligt und gleich zwei von ihnen gemeinsam mit anderen Ländern auf den Weg gebracht hat. Hier zeigt sich der Wille zur Zusammenarbeit, der die Welterbe-Idee mit Leben füllt.“

Hintergrund

Das UNESCO-Welterbekomitee tagt vom 30. Juni bis 10. Juli in Baku, Aserbaidschan. Es setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Das Komitee entscheidet jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit Bedrohungen eingeschriebener Stätten. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen derzeit 1.092 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. Deutschland verzeichnet 44 Welterbestätten.