Pressemitteilung,

Liverpool verliert Welterbetitel

Historisches Erbe in britischer Hafenstadt galt seit 2012 als bedroht

 

Das UNESCO-Welterbekomitee hat heute beschlossen, „Liverpool – eine maritime Handelsstadt“ von der Welterbeliste zu streichen. Das Komitee sieht den außergewöhnlichen universellen Wert der Stätte durch zahlreiche Bauprojekte beschädigt. Liverpool ist seit Bestehen der Welterbekonvention die dritte Stätte, deren Titel aberkannt wurde. Das UNESCO-Komitee tagt noch bis zum 31. Juli online.

Sechs Orte im historischen Zentrum und dem Hafengebiet Liverpools waren seit 2004 auf der Welterbeliste eingetragen. Sie zeugen von der Entwicklung eines der bedeutendsten Handelszentren der Welt im 18. und 19. Jahrhundert. Liverpool war wegweisend in der Entwicklung moderner Docktechnik, Transportsysteme und modernen Hafenmanagements. Zudem spielte die Stadt eine entscheidende Rolle beim Wachstum des Britischen Weltreichs.

Seit 2012 war der Welterbestatus Liverpools wegen substanzieller Eingriffe im Rahmen des Bauprojekts „Liverpool Waters“ gefährdet. Der Verzicht auf Änderungen an der Planung und neue Infrastrukturprojekte im historischen Hafengebiet, wie der bereits genehmigte Bau eines Fußballstadions am Bramley-Moore-Dock, führten zur Aberkennung des Titels.
 

Hintergrund

Das UNESCO-Welterbekomitee tagt vom 16. bis 31. Juli 2021 online. Es setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Es entscheidet in der Regel jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit dem Erhaltungszustand eingeschriebener Stätten. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen nach der Streichung Liverpools nun 1.120 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. 51 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 46 Welterbestätten.
 

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de