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Schwarzwald als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt

Am 8. Oktober hat Dr. Christiane Paulus, Vorsitzende des deutschen Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ die UNESCO-Urkunde zur Aufnahme des Schwarzwalds in das weltweite Netzwerk der Biosphärenreservate an den Umweltminister von Baden-Württemberg Franz Untersteller überreicht. 

Am 8. Oktober hat Dr. Christiane Paulus, Vorsitzende des deutschen Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ die UNESCO-Urkunde zur Aufnahme des Schwarzwalds in das weltweite Netzwerk der Biosphärenreservate an den Umweltminister von Baden-Württemberg Franz Untersteller überreicht. Auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter war bei der Urkundenübergabe in der Schwarzwaldgemeinde Bernau anwesend. Das Schutzgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 630 Quadratkilometern und umfasst 28 Gemeinden des Südschwarzwalds. Die Region ist das 16. UNESCO-Biosphärenreservat in Deutschland.

Schwarzelühr-Sutter: "Der Südschwarzwald ist eine einzigartige Landschaft mit großem Artenreichtum und auch einer beeindruckenden kulturellen Vielfalt. Die Region hat sich diese Auszeichnung absolut verdient. Kultur, Tradition und der Erhalt der Natur gehören zusammen, das ist die Idee des UNESCO-Programms. Im Südschwarzwald ist das ausgesprochen gut gelungen."

Charakteristisch für das neue UNESCO-Biosphärenreservat sind die gemeinschaftlich genutzten Bergweiden, die "Allmendweiden". Auf diese Hochweiden trieben die Bauern früher ihre großen Herden mit traditionellen Rinderrassen. Daraus entstand eine einzigartige Landschaft mit den typischen von Verbiss gekennzeichneten "Weidbuchen". Typisch für den südlichen Schwarzwald sind außerdem der Wechsel von Wald- und Offenlandschaften und der Weitblick von den hohen Gipfeln. Nahezu jedes Dorf hat seine eigene Tracht, die alemannische Sprache und Fastnacht sind ebenso Beispiele des immateriellen Kulturerbes wie die Holzschnitzkunst.

Dr. Christiane Paulus, die Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees beim Bundesumweltministerium, erklärt: "In Deutschland leisten bislang 15 UNESCO-Biosphärenreservate sehr überzeugende Arbeit, um die Regionen unter Bewahrung ihrer Natur- und Kulturlandschaften zukunftsfähig zu machen. Nun kommt der südliche Schwarzwald hinzu. Hier hat sich in den letzten Jahren eine beeindruckende Dynamik in der örtlichen Bevölkerung entwickelt, diese großartige Kulturlandschaft gemeinsam zu bewahren und weiterzuentwickeln."

Hintergrund

Nunmehr 16 UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland arbeiten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung mit insgesamt 669 Biosphärenreservaten weltweit zusammen. Strenger Naturschutz in Kernzonen geht einher mit der Entwicklung und Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen auf dem Großteil der Fläche. Bundesweit verzeichnen die Biosphärenreservate jährlich insgesamt rund 65 Millionen Besucher, die einen Bruttoumsatz von knapp drei Milliarden Euro bewirken.

Der Internationale MAB-Koordinationsrat entscheidet jährlich über die Anerkennung neuer Biosphärenreservate und überprüft alle zehn Jahre die Qualität der bereits bestehenden Gebiete. Das Biosphärengebiet Schwarzwald wurde im Juni 2017 von der UNESCO anerkannt.

Weitere Informationen

Porträt zum UNESCO-Biosphärenreservat Schwarzwald

DUK-Webseite zu UNESCO-Biosphärenreservaten