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5. Juni ist Welttag der Umwelt

Welttag der biologischen Vielfalt, Welttag der Umwelt – in jedem Jahr folgen sie kurz aufeinander. Der Welttag der Umwelt wird am 5. Juni, der Welttag der biologischen Vielfalt am 22. Mai gefeiert. Reicht nicht ein Tag?

Der Hintergrund ist nicht kompliziert: Es hat etwas mit den Wörtern zu tun, die wir für verschiedene Dinge verwenden. „Umweltschutz“ wird im Alltag im deutschen Sprachgebrauch nahezu austauschbar mit Naturschutz und Ökologie verwendet.

Allerdings lohnt es sich, enauer hinzuschauen: „Umwelt“ und „Umweltschutz“ meint immer die Umwelt des Menschen. Wir schützen die Umwelt, um den Menschen und seine Gesundheit zu schützen, zum Beispiel vor Luftverschmutzung, die zu Atemwegserkrankungen führt, vor Gewässerverschmutzung, die zu durch Durchfall oder anderen Krankheiten führt, vor Lärmimmissionen und auch vor dem Klimawandel, der die Erde für den Menschen langfristig unbewohnbar machen könnte. Daher geht es bei „Umwelt“ und „Umweltschutz“ immer zuerst um den Menschen – und daher unter anderem um die Qualität von Wasser und Luft.

Die Begriffe „Natur“ und „Naturschutz“ gehen weniger vom Menschen aus, viele Naturschützer kämpfen auch für einen Eigenwert der Natur – dass es auch ohne Nutzen für den Menschen wichtig ist, dass Arten nicht ausgelöscht werden, dass Ökosysteme wie die Regenwälder des Amazonas oder des Kongo nicht unwiederbringlich vernichtet werden. Die einen sagen, weil Natur „Schöpfung“ ist, die anderen sagen, weil der Mensch als weltbeherrschendes Wesen eine Verantwortung für Arten und Ökosysteme hat, selbst wenn sie ihm nichts nutzen. Denn Natur hat einen Eigenwert.

Brücke zwischen Umwelt und Natur schlagen

Der diesjährige Welttag der Umwelt schlägt die Brücke zwischen Umwelt und Natur. Er zeigt erneut – und völlig analog zum diesjährigen Welttag der biologischen Vielfalt – dass beide Positionen Hand in Hand gehen. Er zeigt, dass die Natur und die biologische Vielfalt einen enormen Nutzen für den Menschen haben, dass es die Denkoption „selbst wenn sie uns nichts nutzen“ gar nicht gibt. Die Natur und die biologische Vielfalt sind überlebensnotwendig für den Menschen. Jeder Verlust einer Art ist ein Verlust an Zukunftsoptionen für uns. Und wie schnell Arten, wie schnell Ökosysteme vernichtet werden, ist die unsichtbare Katastrophe unserer Tage.

Eigentlich hätten im Jahr 2020 die wegweisenden Entscheidungen für die nächsten zehn Jahre der globalen Umwelt- und Naturschutzpolitik getroffen werden sollen. Die Covid-19 Pandemie hat dies verhindert. Der Weltnaturschutzkongress, die 15. Vertragsstaatenkonferenz (COP15) der Konvention über Biologische Vielfalt, die Klimaschutz-Konferenz oder das Biodiversitätsforum der UNO in New York – alles wurde ins folgende Jahr verschoben. Dabei zeigt gerade die Pandemie, die Risiken auf, wenn Mensch und Natur, Mensch und Umwelt nicht im Einklang sind. Covid-19 ist nur eine von vielen Pandemien der letzten Jahre, die von Tieren auf Menschen übersprungen sind. 

Was können wir also aus dieser Situation lernen? Wie können wir die Transformation hin zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt, die der Agenda 2030 entspricht, auf globaler Ebene umsetzen?

Die UNESCO lädt mit ihren Gesprächsrunden über die Bedeutung der Natur zum Nachdenken über diese Fragen ein. Sie schöpft aus ihrer einmaligen Erfahrung aus ihren einzigartigen Netzwerken von Biosphärenreservaten, Welterbestätten und Geoparks – die genau ein solches harmonischeres Zusammenleben von Mensch und Natur fördern.