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Internet-Indikatoren

UNESCO-Beratungen beim Deutschen Welle Global Media Forum

Albana Shala, Vorsitzende des UNESCO-Programms zur Medienförderung (International Programme for the Development of Communication – IPDC ) und Christine M. Merkel, Leiterin der Abteilung für Kultur, Kommunikation, Memory of the World bei der Deutschen UNESCO-Kommission moderierten eine gemeinsame Veranstaltung zur Definition von Internet-Indikatoren auf dem Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn am 20. Juni. Ähnliche Veranstaltungen fanden auf der RightsCon-Konferenz in Brüssel und dem Stockholm Internet Forum im April und Mai 2017 statt.

Gleichzeitig zum Start der Beratungswebseite äußerten Experten aus der ganzen Welt ihre Gedanken und Ideen zu den vier Prinzipien Menschenrechte, Offenheit, Zugänglichkeit und Multi-Stakeholder-Beteiligung (ROAM-Prinzipien). Diese vier Prinzipien bilden zusammen das Internet-Universalitätskonzept der UNESCO. Beiträge gab es zu allen vier Prinzipien sowie zu Querschnittsthemen. Das am intensivsten diskutierte Prinzip mit besonders vielen Anregungen war das der Offenheit.

Ein Beitrag betonte das Problem der Durchsetzung von Vorschriften und Vereinbarungen, die bereits vorhanden sind. Verpflichtungen durch internationale Vereinbarungen müssen umgesetzt und überwacht werden. Eine weitere Aussage konzentrierte sich auf die Transparenz und Rechenschaftspflicht, die für alle vier Prinzipien berücksichtigt werden sollten.

Während die Vor-Ort-Konsultationen fortfahren, besteht bis Ende Oktober 2017 auch die Möglichkeit an der Online-Konsultation teilzunehmen. Die endgültigen Indikatoren werden im Jahr 2018 vorgestellt und den UNESCO-Mitgliedstaaten zur Annahme vorgelegt. Das Internet-Universalitätskonzept greift die Arbeit der UNESCO für Wissensgesellschaften auf und verbindet diese mit den Anstrengungen der Vereinten Nationen und anderer Akteure, die Ziele der 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung (insbesondere Ziel 16 / 16.10) zu erreichen.

Weitere Informationen

Bericht zu den Beratungen auf den englischen Internetseiten der UNESCO

UNESCO-Webseite zu den Internet Universalitäts-Indikatoren

Hintergrund

Die zu erarbeitenden Internet-Indikatoren als Teil des UNESCO-Konzepts der Internet-Universalität bauen auf der 2015 vorgestellten UNESCO-Internetstudie "Grundpfeiler zur Förderung inklusiver Wissensgesellschaften" ("Keystones to foster inclusive Knowledge Societies") auf. In einem breit angelegten, weltweiten Beratungsprozess entstand eine Aufstellung zur Rolle des Zugangs zu Informationen und Wissen, der Meinungsfreiheit, dem Datenschutz und ethischen Normen und dem Verhalten im Internet.

Die Internet-Universalitäts-Prinzipien dienen als theoretischer Rahmen für die vier Schlüsselfelder der Studie. Die UNESCO-Mitgliedsstaaten vereinbarten vier normative Prinzipien innerhalb dieses theoretischen Rahmens, die R-O-A-M-Prinzipien:
1. Menschenrechte / Human Rights;
2. Offenheit / Openness;
3. Zugänglichkeit / Accessibility;
4. Multi-Stakeholder-Beteiligung / Multi-stakeholder participation.

Die UNESCO hat die Vision einer universellen Wissensgesellschaft, basierend auf einem freien, offenen und vertrauenswürdigen Internet, das Menschen nicht nur den Zugang zu Informationsquellen aus der ganzen Welt ermöglicht, sondern auch die Möglichkeit gibt, Informationen und Wissen zu lokalen und globalen Gemeinschaften beizutragen.