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Menschenrechte und Verschlüsselung

UNESCO veröffentlicht achten Titel ihrer Publikationsreihe zur Freiheit im Internet

Im Rahmen des 11. Internet Governance Forum, das vom 6. bis 9. Dezember 2016 in Guadalajara, Mexiko, stattfindet, wird die UNESCO die Studie „Menschenrechte und Verschlüsselung“ vorstellen. Es ist die achte Veröffentlichung aus der UNESCO-Publikationsreihe zur Freiheit im Internet. Sie befasst sich mit der Bedeutung der Verschlüsselung für die Menschenrechte im Bereich Medien und Kommunikation und bietet politische Empfehlungen für die staatliche Praxis und relevante Stakeholder. Prof. Dr. Wolfgang Schulz, Vorsitzender des DUK-Fachausschusses Kommunikation und Information und Dr. Joris van Hoboken von der Universität Amsterdam sind die Autoren der Publikation. 

Die Studie „Menschenrechte und Verschlüsselung“ (Human rights and encryption) wurde erarbeitet, um das UNESCO-Konzept der Internet-Universalität umzusetzen. Sie beschreibt, welche Rolle die Anonymität und Verschlüsselung als Instrument für Datenschutz und Meinungsfreiheit spielen kann. Die Publikation stützt sich auch auf den Bericht des Sonderberichterstatters zur Förderung und Schutz des Rechts auf Freiheit der Meinung und des Ausdrucks, David Kaye, der dem Menschenrechtsrat im Juni 2015 vorgelegt wurde.

Die Autoren der Studie bieten einen Überblick über Verschlüsselungstechnologien und deren Auswirkungen auf die Menschenrechte. Sie analysieren die Rolle der Verschlüsselung in der Medien- und Kommunikationslandschaft sowie die Auswirkungen auf unterschiedliche Dienste, Entitäten und Endbenutzer. Dabei stellen sie bewährte Praktiken vor und untersuchen das rechtliche Umfeld der Verschlüsselung sowie verschiedene Fallstudien von Verschlüsselungsrichtlinien. Abschließend liefert die Studie Empfehlungen zur Verschlüsselungspolitik. Dazu gehört unter anderem die Notwendigkeit, dem Mangel an geschlechtsspezifischer Sensibilität in der aktuellen Debatte entgegenzuwirken und Ideen zur Verbesserung der „Verschlüsselungsfähigkeit“ hervorzuheben.

Autoren der Studie sind Prof. Dr. Wolfgang Schulz, Vorsitzender des Fachausschusses Kommunikation und Information der Deutschen UNESCO-Kommission sowie Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für Kommunikations- und Informationsfreiheit, und Dr. Joris van Hoboken von der Universität Amsterdam. Das Auswärtige Amt hat die Erarbeitung der Publikation gefördert.

Die Publikation wird am 7. Dezember 2016 im Rahmen des 11. Internet Governance Forum (IGF) beim UNESCO-Workshop zum Thema „Verschlüsselung und Sicherheit von Journalisten“ (15.00-16.30 Uhr, Guadalajara) vorgestellt (Bericht von der Vorstellung, Video auf YouTube).

UNESCO-Studie "Human rights and encryption" (Download als PDF-Datei, 4,2 MB)

Publikationsreihe zur Freiheit im Internet

IGF 2016 - day 2 - WK 6 - WS159: Encryption and safety of journalists in digital age

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