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UNESCO-Generaldirektorin begrüßt Befreiung Nimruds und wiederholt Appel zum Schutz des irakischen Kulturerbes

Nach der Bestätigung der Befreiung der archäologischen Stätte von Nimrud durch irakische Behörden hat die UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova ihre Unterstützung für das irakische Volk unterstrichen.

„Diese Befreiung ist von hoher Bedeutung für das irakische Volk und die internationale Gemeinschaft. Wir werden nun auf eine andere Weise kämpfen – für den Erhalt des kulturellen Erbes und für die Förderung von Kultur für Frieden, Würde und Stolz aller Iraker. Die UNESCO ist fest entschlossen, Irak bei der Schadenserfassung und beim Schutz des Kulturerbes vor weiterer Plünderung und Zerstörung zu unterstützen. Hierfür sind Einigkeit und Zusammenarbeit unter Einbeziehung der besten internationalen Expertise unerlässlich. Dies ist entscheidend für Irak und wichtig für die Welt. Es ist auch ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung einer tragischen humanitären Situation“, sagte die Generaldirektorin.

Sie fügte hinzu: „Die Zerstörungen in Nimrud sind ein großer Verlust für Irak und die Welt. Der Schutz und Wiederaufbau des irakischen Kulturerbes, in Nimrud und darüber hinaus, ist entscheidend für die Stabilität und den Zusammenhalt im Land und in der Region als Ganzes.“

Vor Ort erfolgen Aktivitäten zur Schadenserfassung im Laufe der kommenden Wochen. Die UNESCO wird ihre Arbeit auf der Grundlage des Notfallplanes für Irak ausweiten. Des Weiteren sensibilisiert die UNESCO für den notwendigen Erhalt des irakischen Kulturerbes in den Camps für Binnenflüchtlinge in Erbil und in Schulen in Bagdad.

Die Stadt Nimrud, 32 Kilometer südlich von Mossul gelegen, wurde vor mehr als 3.300 Jahren gegründet. Sie war eine der Hauptstädte des assyrischen Reiches. Die dortigen Fresken und Kunstwerke sind weltweit berühmt. Seit dem Jahr 2000 steht die Stadt auf der irakischen Vorschlagsliste für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste. 2015 wurde sie durch bewaffnete extremistische Gruppen stark beschädigt. Videomaterial aus den sozialen Medien zeigt die schweren Beschädigungen am westlichen Teil des Palastes von Ashurnasirpal II (879 vor Christus) sowie die Zerstörung von Steinskulpturen aus der neo-assyrischen Zeit. Eine Schadenserfassung erfolgte aus der Ferne. Die Zerstörungen wurden mit Hilfe von Satellitenbildern bestätigt, welche durch das Satellitenbeobachtungsprogramm des Ausbildungs- und Forschungsinstituts der Vereinten Nationen (UNITAR) analysiert wurden.

UNESCO-Generaldirektorin Bokova verurteilte die Angriffe auf das kulturelle Erbe: „Diese Zerstörungen könnten Kriegsverbrechen gleichkommen und die UNESCO wird alles in ihrer Macht stehende tun, die Schäden zu dokumentieren, sodass diese Angriffe nicht ungestraft bleiben.“

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UNESCO-Kampagne #unite4heritage

UNESCO-Büro für Irak