Meldung,

UNESCO fordert mehr Unterstützung für Lehrkräfte

Anlässlich des Welttags der Lehrerin und des Lehrers am 5. Oktober ruft die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay Regierungen weltweit dazu auf, pädagogische Fachkräfte besser zu unterstützen.

Angesichts des globalen Lehrermangels – weltweit fehlen 69 Millionen Lehrerinnen und Lehrer – fordert die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay verbesserte Arbeitsbedingungen, Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung sowie die professionelle Anerkennung von Lehrkräften.

Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin

„Lack of training, unattractive working conditions and inadequate funding all undermine the teaching profession and aggravate the global learning crisis. UNESCO has always placed teachers at the heart of the fight for the right to inclusive and quality education. There is an urgent need to better recognise this profession on which the future of our children depends.“

"Mangelnde Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, unattraktive Arbeitsbedingungen und unzureichende Finanzierung beeinträchtigen die Lehrtätigkeit und verschärfen die globale Bildungskrise. Die UNESCO hat Lehrende stets ins Zentrum gerückt bei ihrem Einsatz für die Umsetzung des Rechts auf inklusive und hochwertige Bildung. Die Lehrtätigkeit, von der die Zukunft unserer Kinder abhängt, muss dringend mehr gewertschätzt werden."

In einem gemeinsamen Statement weisen die UNESCO, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), UNICEF und Education International (EI) auf den weltweit gravierenden Lehrermangel und die vielerorts schlechten Arbeitsbedingungen von pädagogischen Fachkräften hin. Laut aktuellen Schätzungen werden weltweit zusätzlich 24,4 Millionen Lehrende in der Primarbildung und 44,4 Millionen Lehrende in der Sekundarbildung benötigt, um eine universelle Grundbildung für alle bis 2030 zu erreichen.

In Sub-Sahara Afrika und Südasien ist der Bedarf am größten. Laut aktuellen Schätzungen der UNESCO ist auch die Schüler-Lehrer-Relation in diesen Weltregionen am prekärsten: während Grundschullehrende in Sub-Sahara Afrika rund 56 Schülerinnen und Schüler beaufsichtigen, liegt der Durchschnitt in Europa und Nordamerika bei 15 Schülerinnen und Schülern pro Lehrkraft.

Die Transformation der Bildung beginnt bei den Lehrenden

Unter dem Motto „Die Transformation der Bildung beginnt bei den Lehrenden“ veranstaltet die UNESCO eine dreitägige Konferenz in Paris. Zum Auftakt der Feierlichkeiten wurden drei innovative Fortbildungsprogramme für Lehrende aus Benin, Haiti und dem Libanon prämiert. Der UNESCO-Preis wird seit 2008 alle zwei Jahre verliehen und ist mit insgesamt US $300,000 dotiert.

Im Rahmen der Veranstaltung wird in verschiedenen Panel-Diskussionen die Rolle der Lehrenden unter anderem im Kontext von Digitalisierung und Nachhaltigkeit thematisiert, die Premiere des Films Être prof gefeiert und das 25-jährige Jubiläum der UNESCO-Empfehlung über die Stellung der Hochschullehrer/innen begangen. Zudem werden auf dem kürzlich von den Vereinten Nationen ausgerichteten UN-Bildungsgipfel getroffene internationale Vereinbarungen in Bezug auf Lehrerbildung analysiert. Eine digitale Teilnahme an der Konferenz ist möglich. Weitere Informationen sind hier zu finden.

Hintergrund

Der Weltlehrertag wurde 1994 von der UNESCO ins Leben gerufen. Er erinnert an die Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer, in der die UNESCO und die Internationale Arbeitsorganisation ILO 1966 qualifizierte Lehrkräfte für hochwertige Bildung gefordert haben. Die UNESCO berät Länder zur Förderung und Ausbildung von Lehrkräften, erstellt Studien zur Situation von Lehrerinnen und Lehrern weltweit und führt Schulungen zur Steigerung der Unterrichtsqualität durch.