Meldung,

Austausch zu Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die in den Jahren 2016 und 2017 von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichneten BNE-Initiativen trafen sich vom 29. bis 30. Mai in Frankfurt am Main.

Sie alle verbindet, dass sie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. Die unterschiedlichen Lernorte, Netzwerke und Kommunen nutzten die Zeit, um sich auszutauschen, weiter zu vernetzen und neue Impulse zu erhalten.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Insa Otte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, die den Staffelstab der BNE-Tour an Prof. Christoph Wulf, Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission übergab. Beide hoben die Wichtigkeit der ausgezeichneten Akteure hervor. Insa Otte bezeichnete sie als Leuchttürme, die anderen Akteuren, die sich auf den Weg machen möchten, zeigen, wie es gehen kann. Catherine Mentz, vom 2017 als Lernort ausgezeichneten Zentrum für nachhaltige Entwicklung war nur eine von über 70 Teilnehmenden, die sich an den beiden Tagen informierten und austauschten.

Nach einer kurzen Speeddatingrunde zum Kennenlernen ging es zum Austausch in Gruppen, die nach Bildungsbereichen unterteilt waren. Wie komme ich als non-formaler Bildungsanbieter mit Berufsschulen ins Gespräch? Wie kann man die komplexen Inhalte von BNE runterbrechen? Wo gibt es noch Synergien, die bisher nicht genutzt werden? Dies waren nur einige der Fragen, die in den unterschiedlichen Gruppen diskutiert wurden.

Wirkung, Digitalisierung und Zertifizierung

In den darauf folgenden Foren standen drei Themen im Fokus, die die Ausgezeichneten im Vorfeld als relevant für ihre Arbeit identifiziert hatten.

  • Im Forum Wirkung in den politischen Raum beschrieb Dr. Meik Nowak vom Gustav-Stresemann-Institut Wirkung als Resultat des eigenen kommunikativen Handelns und gab Anregungen, wie man diese Wirkung überprüfen und anpassen kann. Er betonte, dass es keine Patentrezepte gäbe, sondern jeder Akteur seine eigenen Ziele und Anknüpfungspunkte definieren müsse.
  • Im Forum BNE und Digitalisierung gab René Danz von Engagement Global einen ersten Einblick in das in kürze erscheinende Diskussionspapier „Orientierung gefragt – BNE in einer digitalen Welt“. Er betonte, dass die Digitalisierung keine Naturgewalt ist, sondern vom Menschen gemacht ist und somit auch vom Menschen sinnvoll gesteuert werden kann.
  • Im Forum Zertifizierung und Qualitätsentwicklung betonte Jürgen Forkel-Schubert, dass obwohl bundesweit etwa 300 Einrichtungen zertifiziert seien, sie alle unterschiedliche Meinungen hätten, was gute BNE sei. BNE sei eben kein feststehendes Konstrukt, sondern entwickle sich immer weiter und somit müssten sich auch Zertifizierungen immer weiter entwickeln.

Mit einem Impuls zum Thema Hebelpunkte leitete Dr. Mandy Singer-Brodowski vom Institut Futur der Freien Universität Berlin zum Abendessen über, das viel Zeit für einen informellen Austausch bot.

Commitments und Ausblick

Der zweite Tag begann mit einer Kurzpräsentation von Julia Viehöfer von der Deutschen UNESCO-Kommission zu den Anregungen, die die Ausgezeichneten in Telefoninterviews gegeben haben. Sie stellte auch eine Übersicht der von den Ausgezeichneten eingereichten Commitments zum Nationalen Aktionsplan vor. Allein zum Netzwerktreffen waren 22 neue Commitments eingereicht worden, die bald im BNE-Portal erscheinen werden.

Danach hatten die Teilnehmer die Möglichkeit sich eine andere Gruppe zum Austausch zu suchen und eines der zwei Foren zu besuchen, an denen sie am Tag zuvor nicht teilnehmen konnten.

Zum Abschluss gab es einen kurzen Ausblick auf die Zukunft von BNE nach dem Ende des Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung 2019. Deutsche Teilnehmende berichteten über das dritte Key-Partner-Treffen vom 25. bis 27. April in Costa Rica, bei dem die Mitglieder der fünf internationalen Partnernetzwerke des Weltaktionsprogramms zusammen kamen. Insa Otte kündigte zudem an, dass voraussichtlich im Juli die restlichen Stationen der BNE-Tour für 2018 bekannt gegeben werden.