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Plädoyer für eine Kultur lebenslangen Lernens

Das in Hamburg ansässige UNESCO-Institut für lebenslanges Lernen (UIL) hat einen Bericht veröffentlicht, der eine Vision für eine tiefgreifende Transformation der Bildungspolitik hin zu einer Kultur des lebenslangen Lernens entwickelt.

Lebenslanges Lernen als zentrales Konzept in Bildungspolitik verankern

Der Bericht „Embracing a culture of lifelong learning“ des UIL geht auf einen interdisziplinären Austausch internationaler Experteninnen und Experten zurück. Er fordert dazu auf, lebenslanges Lernen in das Zentrum globaler Bildungsanstrengungen zu rücken, um Menschen zu befähigen und globale Herausforderungen wie die Covid-19-Pandemie und den Klimawandel bewältigen zu können.

Um diese zukunftsorientierte Perspektive für Bildung zu entwickeln und bis 2050 lebenslanges Lernen als zentrales Konzept in der Bildungspolitik zu verankern, empfiehlt der Bericht eine Reihe von Maßnahmen, darunter:

  • Politische und pädagogische Konzepte für lebenslanges Lernen entwickeln und auf nationaler Ebene umsetzen
  • Benachteiligte Gruppe in den Mittelpunkt der politischen Agenda stellen
  • Zugang zu Lerntechnologie ausbauen und gerecht gestalten
  • Schulen und Universitäten zu Einrichtungen des lebenslangen Lernens entwickeln
  • Lehrpläne überarbeiten sowie Anerkennung, Validierung und Akkreditierung von Bildungsabschlüssen ausbauen
  • Effekte von lebenslangem Lernen erforschen
  • Fort- und Weiterbildung am Arbeitsplatz stärken

Die Empfehlungen zielen auf einen inklusiven Bildungsansatz ab, der an den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Lernenden ausgerichtet ist. Für die Umsetzung dieser Empfehlungen verweist der Bericht außerdem auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft sowie auf die Verbindung formaler, non-formaler und informeller Bildungsangebote.

Hintergrund

Das UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) in Hamburg ist ein internationales Forschungs-, Trainings-, Informations- und Dokumentationszentrum der UNESCO. Der Fokus des Instituts liegt im Bereich der Erwachsenenbildung. Insbesondere konzentriert sich seine Arbeit auf die Themen Alphabetisierung, non-formale Bildung und Lernmöglichkeiten für marginalisierte und benachteiligte Gruppen. Damit leistet das Institut einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bildungsagenda 2030.

Der Bericht „Embracing a culture of lifelong learning“ wurde in Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Programm „Education Research and Foresight Programme“ sowie internationalen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis erarbeitet.