Pressemitteilung,

UNESCO-Weltbericht "Kultur: Urbane Zukunft" erscheint am 18. Oktober

Kultur ist entscheidend für nachhaltige, sichere und belastbare Städte

Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit lebt heute in Städten. Im Jahr 2030 wird es nach aktuellen Prognosen 41 Megastädte mit jeweils mindestens 10 Millionen Einwohnern geben. Eine massive und schnelle Urbanisierung verschärft städtische Herausforderungen wie die Entstehung von Armenvierteln, Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheiten, mangelnden Zugang zum öffentlichen Raum und Umweltprobleme. Der UNESCO-Weltbericht "Kultur: Urbane Zukunft" zeigt, wie Kultur Städte nachhaltiger, sicherer und belastbarer machen kann. Sein Resümee: Kulturelle Aktivitäten stärken den sozialen Zusammenhalt und fördern den Dialog zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Zugleich ist der weltweit am schnellsten wachsende Sektor der Kultur- und Kreativwirtschaft ein zentrales Instrument der Armutsreduzierung. Der Bericht wird am 18. Oktober im Rahmen der Habitat III Konferenz in Quito, Ecuador, vorgestellt.

"Kultur ist die DNA einer Stadt. Kulturelles Erbe trifft hier auf zeitgenössische Kunst und Kultur. Zusammen sind sie der Herzschlag urbaner Weiterentwicklung und Innovation. In Städten kommen Menschen zusammen, um sich auszutauschen, Neues zu kreieren und produktiv zu sein. Städte sind Treiber menschlicher Entwicklung. Kultur muss deshalb integraler Bestandteil von Stadtentwicklungsstrategien sein, um urbane Räume nachhaltig zu entwickeln und ihren Einwohnern eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen", fordert Prof. Dr. Karin von Welck, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

"53 Städte in Deutschland zeigen im Rahmen ihres UNESCO-Engagements beispielhaft, wie dies gelingen kann. Hamburg mit der Welterbestätte Speicherstadt und der angrenzenden Hafencity, Mannheim und Hannover als UNESCO-Städte der Musik, Heidelberg als UNESCO-Stadt der Literatur oder Nürnberg als aktives Mitglied in der UNESCO-Koalition für inklusive und nachhaltige Städte – sie und viele weitere Städte nutzen Kunst und Kultur in hervorragender Weise, um gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Ich wünsche mir, dass ihnen viele weitere folgen werden", so von Welck.

Zwölf Empfehlungen für die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert

Die Autoren des Berichts fordern Entscheidungsträger auf, Kultur in politische Leitlinien und Entwicklungsstrategien zur nachhaltigen Entwicklung von Städten aufzunehmen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um das Globale Nachhaltigkeitsziel 11 "Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen" bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Zu den zwölf Empfehlungen des Weltberichts zählen:

• die Lebensqualität in Städten mithilfe von Kultur verbessern und städtische Identitäten erhalten, 
• den sozialen Zusammenhalt in Städten durch Kultur stärken,
• Kreativität und Innovation durch Kultur fördern,
• Kultur als Grundlage für Dialog und Frieden nutzen,
• das städtische Kultur- und Naturerbe erhalten und Menschen zugänglich machen,
• die Qualität des öffentlichen Raums durch Kultur verbessern,
• Kultur als Ressource für inklusive, wirtschaftliche und soziale Entwicklung nutzen.

Die diesjährige Habitat III Weltkonferenz für Siedlungs- und Stadtentwicklung (17. bis 20. Oktober, Quito, Ecuador) stellt ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung dar. Die dort zu verabschiedende "New Urban Agenda" wird die entscheidenden von Städten ausgehenden Faktoren, Strategien und Akteure eines nachhaltigen globalen Wandels definieren. Diese Konferenz tritt einmal in zehn Jahren zusammen.

Weitere Informationen:

Launch des Weltberichts: 

18. Oktober, 10.00 bis 13.00 Uhr
Habitat III, "Urban Dialogue on Socio-Cultural Urban Frameworks"
Raum 1 / Cine "Alfredo Pareja", Casa de la Cultura Ecuatoriana, Quito, Ecuador

Download des Weltberichts "Culture: Urban Future":

(Sperrfrist: 18. Oktober 2016, 2.00 Uhr, keine Sendefrist): englische Kurzfassung, englische Gesamtfassung mit dem Passwort @clt2016report

Download: Die 53 im Rahmen der UNESCO aktiven Städte in Deutschland

Auf Twitter: #Culture4Cities

UNESCO Website: Culture for Urban Sustainable Development 

UNESCO-Aktivitäten zur Förderung von Kultur im urbanen Raum  
Welterbe  
Immaterielles Kulturerbe  
Kultur- und Kreativwirtschaft  
UNESCO-Konvention zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen   
UNESCO Creative Cities Netzwerk  
UNESCO-Netzwerk der Learning Cities  
UNESCO-Koalition für inklusive und nachhaltige Städte 

Pressekontakt:

Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin
Katja Römer
Telefon: 0228-60497-42
Mobil: 0177-4799530
E-Mail: roemer(at)unesco.de