Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe

Peter-und-Paul-Fest Bretten

Das Peter-und-Paul-Fest ist das herausragende und identitätsstiftende kulturelle Ereignis in Bretten. Es steht unter dem Motto "Eine Stadt lebt ihre Geschichte". Knapp 4.000 in historische Gewänder gekleidete Frauen, Männer und Kinder sowie Gastgruppen aus ganz Europa zeigen den bis zu 140.000 Besuchern Episoden aus der Stadtgeschichte. 

Illustration Immaterielles Kulturerbe

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2014
  • Verbreitung: Bretten (Baden-Württemberg)
  • Zentraler Termin: erstes Juli Wochenende
  • Bereich: Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste; darstellende Künste; traditionelle Handwerkstechniken

Das Fest orientiert sich an historischen Begebenheiten und Traditionen: der Belagerung des kurpfälzischen Bretten durch Herzog Ulrich von Württemberg im Jahre 1504, dem seit dem 16. Jahrhundert überlieferten „Peter-und-Paul-Freischießen“ und dem seit dem 17. Jahrhundert belegbaren sogenannten „Schäfersprung“.

Jedes Jahr am Wochenende nach dem kirchlichen Peter-und-Paul-Tag taucht die in Baden-Württemberg gelegene Stadt von Freitag bis Montag in ihre Geschichte ein. Im Mittelpunkt steht dabei der erfolgreiche Ausfall während einer Belagerung durch den württembergischen Herzog Ulrich im Jahr 1504. Freitags erlebt man mit, wie sich die Brettener zur Verteidigung rüsten; am Samstag, wie der erfolgreiche Ausfall vorbereitet und durchgeführt wird und am Sonntag, wie die Brettener diesen Erfolg feiern, beispielsweise beim großen Festumzug.

Kontakt

Vereinigung Alt-Brettheim
Vorsitzender Thomas Lindemann
E-Mail
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"Es ist eine großartige, verdiente Anerkennung für all die Bürger Brettens, die dieses Fest Jahr für Jahr mit enormem Engagement zu einem Highlight machen."

Zur gelebten Geschichte Brettens gehört auch die Darstellung der Bürgerwehrtradition, das Auftreten der beiden Brettener Fanfarenzüge mit ihren Gastgruppen, die Zurschaustellung von traditionellen Handwerkskünsten und der Schäferlauf samt Ehrung der Schäferlaufsieger. Für Kurzweil sorgen Sänger, Musiker, Gaukler, Feuerakrobaten sowie spontane Szenen auf speziellen Auftrittsplätzen in der gesamten Altstadt. Jeden Tag spätabends auf dem Kirchplatz wird für Mitwirkende und Besucher bei Musik auf Originalinstrumenten unter der Anleitung von Tanzmeistern zum Tanz aufgespielt.

Am Samstagabend findet über den Dächern der Stadt das Brillantfeuerwerk statt, Sonntagnacht der schaurige Pestzug, der an die Geißelungen des Mittelalters erinnert. Der Montag als letzter Festtag lebt von der Spontaneität der Festakteure, dem Schwartenmagenumzug sowie dem gemütlichen Festausklang mit Gauklern in der Bessergasse oder in den Lagern der Schäfer, der Stadtwache, der Bauerngruppe, der Bürgerwehr oder der Landsknechte. Ein besonderes Augenmerk gilt über das ganze Wochenende auch dem Nachwuchs mit mehreren speziellen Veranstaltungselementen für Kinder.

Publikation

Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe - Jubiläumsausgabe.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2023

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