Pressemitteilung,

Internationales Expertentreffen zum Erhalt des Kulturerbes in Syrien in Berlin

Vom 2. bis 4. Juni 2016 findet auf Einladung der UNESCO-Generaldirektorin, Irina Bokova, und der Sonderbeauftragten des Auswärtigen Amts für UNESCO-Welterbe und die UNESCO-Kulturkonventionen, Staatsministerin Prof. Maria Böhmer, im Auswärtigen Amt ein internationales Expertentreffen zum Schutz und zur Erhaltung des Kulturerbes in Syrien statt. Die dreitägige Konferenz wird am Donnerstag, den 2. Juni, um 17 Uhr im Weltsaal des Auswärtigen Amts eröffnet.

Ziel der Tagung ist es, die laufenden nationalen und internationalen Aktivitäten bei der Dokumentation und Bewertung von Schäden an den syrischen Kulturerbestätten wie Palmyra voranzutreiben und die wichtigsten Experten auf diesem Gebiet miteinander zu vernetzen. Über die Aus- und Fortbildung von Museumsfachleuten und Experten für den Wiederaufbau des kulturellen Erbes Syriens soll dabei ebenso beraten werden wie über den illegalen Handel mit syrischen Kulturgütern.

Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, sagte dazu heute (1. Juni):

"Die Bewahrung unseres Erbes ist kein Nebenschauplatz unserer politischen Verantwortung. Gerade die jüngsten Zerstörungen des kulturellen Erbes in Syrien, aber auch in weiteren Ländern zeigen, wie sehr dieser Verlust uns im Zentrum unserer Werte und Identitäten trifft. Der Einsatz für das Kulturerbe ist ein Einsatz für universelle Werte der Menschheit. Beim Erhalt des syrischen Kulturerbes zählt jetzt vor allem die Bereitschaft, mit allen relevanten Partnern zusammenzuarbeiten und den multilateralen Rahmen zu nutzen, um dies koordiniert zu tun."

Staatsministerin Maria Böhmer erklärte dazu heute:

"Gemeinsam mit der UNESCO ist es uns gelungen, eine Gruppe von Experten, Institutionen und Nichtregierungsorganisationen nach Berlin einzuladen, die auf dem Gebiet des Kulturgutschutzes weltweit führend sind. Noch immer herrscht Krieg in Teilen Syriens. Dennoch ist es unser Ziel, schon jetzt die Grundlagen für den Wiederaufbau der Welterbestätten und damit den Erhalt und die Stärkung der kulturellen Identität Syriens zu sichern. Trotz schwerer Schäden gibt es Perspektiven für eine erfolgreiche Konservierung und Restaurierung. Palmyra ist das Symbol für viele Kulturstätten Syriens, die es für die Menschen in Syrien und der ganzen Welt zu erhalten gilt."

Hintergrundinformationen

Zu der dreitägigen Konferenz im Auswärtigen Amt sind über 170 Experten aus aller Welt eingeladen, zu denen renommierte Archäologen, Altertumswissenschaftler und Denkmalpfleger ebenso zählen wie Architekten und Städteplaner. Unter den Teilnehmern befinden sich neben dem Leiter der syrischen Antikenbehörde auch zahlreiche weitere in Syrien tätige und aus Syrien stammende Wissenschaftler.

Fachlich vorbereitet wird die Tagung vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI), der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), dem Welterbezentrum der UNESCO und der Deutschen UNESCO-Kommission. Vertreter dieser Institutionen wie Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der SPK, Prof. Dr. Friederike Fless, die Präsidentin des DAI, und Dr. Mechtild Rössler, die Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO, werden ebenfalls an der Konferenz teilnehmen.

Im Zusammenhang mit der Konferenz findet auch ein von der Deutschen UNESCO-Kommission organisiertes und von der Gerda Henkel Stiftung unterstütztes Forum junger Experten unter dem Motto "Unite for Syrian Heritage" statt, das zum Ziel hat, junge Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Archäologie, Denkmalpflege und Stadtplanung zu vernetzen und der nächsten Generation eine Stimme zu geben. Das Ergebnis des Jugendforums wird auf der Eröffnungsveranstaltung am 2. Juni vorgestellt.

Pressekontakt

Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin 
Katja Römer
Telefon: 0228-60497-42
E-Mail: roemer(at)unesco.de