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Ethische Prinzipien im Umgang mit Immateriellem Kulturerbe
Der Zwischenstaatliche Ausschuss der Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes hat auf seiner zehnten Sitzung im Dezember 2015 zwölf ethische Grundsätze für den Umgang mit Ausdrucksformen immateriellen Kulturerbes beschlossen. Die Deutsche UNESCO-Kommission stellt eine Arbeitsübersetzung zur Verfügung.
Immaterielles Kulturerbe wird entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Die Weitergabe erfolgt in der Regel innerhalb von Gemeinschaften oder Gruppen. Die in einem mehrjährigen Prozess zwischen Experten und den Vertragsstaaten entwickelten zwölf ethischen Prinzipien im Umgang mit Immateriellem Kulturerbe geben eine normative Orientierung für den Umgang der Vertragsstaaten mit den Trägergruppen und den Formen Immateriellen Kulturerbes – nicht in rechtlicher Hinsicht, aber aus kultureller Perspektive. Sie stellen eine Reihe übergeordneter Prinzipien dar, die sich in der täglichen Arbeit von Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen, die einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Erhaltung Immateriellen Kulturerbes haben, bereits bewährt haben.
Hinter der Verabschiedung dieser Prinzipien durch die Vertragsstaaten der UNESCO-Konvention steht die Absicht, die Erhaltung Immateriellen Kulturerbes weiter zu fördern und die ethische Dimension des Übereinkommens in den Vordergrund zu stellen. Dabei sind die Menschenrechte, insbesondere auch die Rechte indigener Völker, ein wichtiger Ausgangspunkt. Die Verabschiedung der Prinzipien leistet damit auch einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung und globaler Friedenssicherung. Ergänzend zum Text des Übereinkommens, den Richtlinien zur Durchführung des Übereinkommens und den nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen können die ethischen Prinzipien als Grundlage für die Entwicklung von an die lokalen und sektoralen Bedingungen angepassten Kodizes und Werkzeugen im Umgang mit Immateriellem Kulturerbe dienen.
Ethische Prinzipien im Umgang mit Immateriellem Kulturerbe (PDF)