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Al-Mahdi vor Internationalem Strafgerichtshof in Den Haag der Zerstörung von Kulturerbe schuldig gesprochen

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat den Rebellenführer der Terrormiliz Ansar Dine Ahmad al-Faqi al-Mahdi der Planung, Überwachung und teilweisen Ausführung der Zerstörung von neun Mausoleen und einer Moschee in Timbuktu schuldig gesprochen. 

Einstimmig bewertete der Strafgerichtshof al-Mahdis Taten als Kriegsverbrechen und verurteilte ihn zu neun Jahren Haft. Erstmals wurde die Zerstörung von Kulturerbe durch Extremisten vor dem Internationalen Strafgerichtshof verhandelt. Für die UNESCO ist der Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof ein wichtiger Präzedenzfall. Gezielte Zerstörungen von Welterbestätten sind seit Jahren Teil eines terroristischen Kulturkampfes. Auch die Plünderungen in Hatra und Nimrud sowie des Museums von Mossul im Irak und die Zerstörungen der syrischen Kulturstätten in Aleppo und Palmyra zeigen, dass Extremisten Angriffe auf Welterbestätten gezielt als Kriegsinstrument einsetzen.

Wiederaufbau der Welterbestätte Timbuktu

Die UNESCO setzt sich für einen besseren Schutz des kulturellen Erbes in Konfliktregionen ein. Sie ergreift Präventivmaßnahmen zur Sicherung von Welterbestätten, bekämpft den illegalen Handel mit Raubgütern aus geplünderten Stätten und hilft beim Wiederaufbau zerstörter Kulturstätten.

Über drei Jahre hat die UNESCO den Wiederaufbau der zerstörten Moscheen, Mausoleen und Grabstätten von Timbuktu vorangetrieben. Gemeinsam mit lokalen Handwerkern und mit internationaler Unterstützung hat sie die technisch anspruchsvollen Restaurierungsarbeiten im Sommer 2015 erfolgreich abgeschlossen. Im September 2016 konnte der Wiederaufbau der historischen Tür der Sidi-Yahia-Moschee vollendet werden.

Auch Deutschland beteiligte sich am Wiederaufbau und leistete Unterstützung bei der Konservierung historischer Handschriften der Bibliothek von Timbuktu, die durch Brandanschläge erhebliche Schäden erlitten hatten. Das Auswärtige Amt und die Gerda Henkel Stiftung fördern ein Projekt, um die wertvollen Manuskript-Bestände zu sichern und zu digitalisieren.

Weitere Informationen

Das Welterbe in Timbuktu. Von Extremisten zerstört, von der internationalen Gemeinschaft wiederaufgebaut