Auf ein Wort

O-Töne aus dem Welterbe - Hansestadt Lübeck

Christine Koretzky
Ehemals Welterbebeauftragte der Hansestadt Lübeck

Der wirksame Schutz von Welterbestätten sowie die Vermittlung des Welterbegedankens und des außergewöhnlichen universellen Wertes des Welterbes sind nur mit dem engagierten Einsatz der Zuständigen vor Ort sowie auf regionaler und nationaler Ebene möglich. Erfahrene Koordinatoren, Manager, Referenten, Beauftragte und sogenannte Focal Points bilden mit ihren Teams das Herzstück der Aktivitäten an Kultur- und Naturerbestätten. Sie zeigen, dass Welterbe mehr ist als bauliche Substanz, gewachsene Landschaften oder Naturräume – Welterbe ist gelebtes Erbe und tägliche Arbeit.
 

Aus diesem Grund hat sich die Deutsche UNESCO-Kommission auf die Suche nach O-Tönen aus der vielseitigen Gemeinschaft der mit Welterbe betrauten Expertinnen und Experten in Deutschland begeben und ihnen vier Fragen zu ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen und Wünschen gestellt.

Christine Koretzky ist Welterbebeauftragte der Hansestadt Lübeck und somit auf kommunaler Ebene verantwortlich für die Welterbestätte, welche 1987 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde (Anm. d. Red.: Aktuell ist Alexander Matzka Welterbebeauftragter der Hansestadt Lübeck. Das Interview erfolgte vor dem Wechsel.).

Seit wann betreuen Sie die Welterbestätte Hansestadt Lübeck und welchen Hintergrund bringen Sie mit?

Ich betreue die Welterbestätte seit Ende 2010. Ich bin studierte Architektin und arbeite seit 2005 als Stadtplanerin, im Bereich Stadtplanung des Fachbereiches Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck.

Bei welcher Einrichtung ist das Management Ihrer Welterbestätte angesiedelt, und was sind Ihre Hauptaufgaben?

Das Management des Lübecker Welterbes ist im Bereich Stadtplanung des Fachbereiches Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck angesiedelt. Meine Aufgaben sind vielfältig und beinhalten beispielsweise die Koordination der Welterbebelange zwischen den Fachbereichen, die Repräsentation des Welterbes nach außen, Vorträge und Führungen, die Betreuung des Gestaltungs- und Welterbebeirates bei Bauaufgaben, die das Welterbe berühren, die Betreuung von hochbaulichen oder städtebaulichen Wettbewerben im Welterbebereich und der Pufferzone, die Akquise von Fördergeldern und die Teilnahme an Arbeitskreisen – zum Beispiel am Arbeitskreis Welterbealtstädte des Deutschen Städtetages oder an der Arbeitsgruppe Denkmalpflege, Stadtentwicklung und Umwelt des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) – sowie deren inhaltliche Unterstützung.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung bei Ihrer Arbeit?

Die größte Herausforderung ist, die Menge an Fördermitteln zu akquirieren, die ein flächenhaftes Welterbe benötigt, um seine Substanz zu erhalten, und es für kommende Generationen zu bewahren.

Wie arbeiten Sie mit anderen Welterbestätten zusammen, und was würden Sie gerne einmal mit anderen Welterbestätten – oder auch Biosphärenreservaten oder Geoparks – gemeinsam machen?

Es gibt einen sehr engen Austausch der Welterbealtstädte über den Arbeitskreis Welterbealtstädte des Deutschen Städtetages. Hier werden die in Altstädten und damit meist flächenhaften Welterbestätten ähnlich gelagerten aktuellen Probleme gemeinsam besprochen und bei Bedarf in konkreten Positionspapieren veröffentlicht.

Hansestadt Lübeck
Blick auf die Türme in der Lübecker Altstadt

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Welterbe-Akteure in Deutschland
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In Deutschland sind diverse Akteure für Erfassung, Schutz und Erhalt, Vermittlung und Präsentation der Welterbestätten zuständig. So sind beispielsweise Bundesministerien und Länderbehörden, kommunale Verwaltungen, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Akteure, sowie die Deutsche UNESCO-Kommission mit dem UNESCO-Welterbe befasst.
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