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Nachhaltiger Tourismus im UNESCO-Welterbe ist Projektthema beim diesjährigen Schulförderprogramm

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz schreibt für das kommende Schuljahr 2016/2017 erneut das Förderprogramm "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" aus. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist Schirmherrin des bundesweiten Programms und wirkt daran mit einem eigenen Projektthema mit. Für die Teilnahme an "denkmal aktiv" können sich interessierte Schulen bis zum 17. Mai 2016 bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bewerben.

Unter dem Motto "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" fördern die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und ihre Partner seit 2002 bundesweit schulische Projekte zu den Themen Kulturelles Erbe und Denkmalschutz. Das Förderprogramm bietet weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I und II sowie Einrichtungen der Lehreraus- und -fortbildung den Rahmen für alters- und schulformgerechte Projekte zur kulturellen Bewusstseinsbildung von Kindern und Jugendlichen.

Ob im Unterricht, in Form von schulischen Arbeitsgemeinschaften oder als Ganztagsangebot, im Verlauf von "denkmal aktiv"-Projekten erkunden Schülerinnen und Schüler das kulturelle Erbe in ihrer Region und lernen Möglichkeiten kennen, sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen zu engagieren. Dabei werden die Schulen, die an "denkmal aktiv" teilnehmen, mit jeweils rund 2.000 Euro unterstützt.

Die Deutsche UNESCO-Kommission beteiligt sich auch im Schuljahr 2016/2017 wieder mit einem eigenen Projektthema: "Nachhaltiger Tourismus im UNESCO-Welterbe". Das Thema soll Schülern die Bedeutung der UNESCO-Welterbestätten für eine nachhaltige Entwicklung vermitteln.

Was hat das Welterbe mit Nachhaltigkeit zu tun?

Die UNESCO hat 1972 das "Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt" verabschiedet. Mittlerweile sind weltweit über 1.000 Kultur- und Naturerbestätten in 161 Ländern auf der von der UNESCO geführten Liste des Welterbes verzeichnet und stehen somit unter internationalem Schutz. Sie alle zeichnen sich durch einen "Outstanding Universal Value" aus und zeugen auf beeindruckende Weise von der kulturellen Vielfalt und den einzigartigen Naturlandschaften unseres Planeten. In Deutschland wurden bislang 40 Kultur- und Naturerbestätten mit dem UNESCO-Welterbestatus ausgezeichnet. Zum Weltkulturerbe zählen Dome, Schlösser, Gartenlandschaften, Hansestädte, mittelalterliche Altstädte, aber auch moderne Architekturströmungen wie das Bauhaus, das Fagus-Werk und die Siedlungen der Berliner Moderne sowie Industrie- und Bergbaustätten.

Die Umsetzung eines nachhaltigen Tourismus im Welterbe – sei es an Kultur- oder Naturerbestätten – bildet einen der inhaltlichen Schwerpunkte des UNESCO-Welterbeprogramms. Ein ungelenkter und ausufernder Tourismus hat oft negative Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und auf die von ihr lebenden Gemeinschaften sowie auf die Welterbestätten selbst. Um dies zu vermeiden, muss der Tourismus an Welterbestätten Nachhaltigkeit in ihrer sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimension berücksichtigen. Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen sich gegenseitig. Es wird langfristig keinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt ohne intakte Umwelt geben. Ebenso wenig wird es gelingen, die Umwelt und das kulturelle Erbe effektiv zu schützen, wenn Menschen um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen. Es gilt daher, die Bedürfnisse der Gäste und der lokalen Bevölkerung mit denen des Natur- und Umweltschutzes zu verbinden und dabei eine langfristig wirtschaftliche sowie sozial verträgliche Entwicklung anzustreben.

Im Rahmen von "denkmal aktiv" laden wir Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ein zu ermitteln, ob der Tourismus im Umfeld einer Welterbestätte oder einer Stätte, die den Welterbestatus anstrebt, nachhaltig im o.g. Sinne gestaltet wird. Die Schulen können zum Beispiel untersuchen, ob sich die Besucherzahlen durch die Anerkennung als UNESCO-Welterbe erhöht haben und was dies für die lokale Bevölkerung bedeutet. Oder sie schauen, ob die Stätten ein für Jugendliche geeignetes Vermittlungskonzept anbieten, in dem auch der nachhaltige Umgang mit begrenzten Ressourcen angesprochen wird. Wie gehen Hotellerie und Gastronomie mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen an den Stätten um? Wird die lokale Bevölkerung in den Tourismus eingebunden, wird die klimaschonende Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefördert? Dies sind nur einige Fragestellungen, denen Schulen im Projektverlauf nachgehen können.

Experten aus der Denkmalpflege begleiten die Projekte

Die Deutsche UNESCO-Kommission unterstützt die beteiligten Schulen bei der Ausgestaltung des Themas und steht für Beratungsgespräche zur Verfügung. Schulen wählen ein Schwerpunktthema für ihre Bewerbung aus und legen Projektziele fest. Experten aus der Denkmalpflege begleiten die Schulen bei der Planung und Umsetzung des Projekts.

Die Schulen, die von der Jury für die Teilnahme an "denkmal aktiv" im Schuljahr 2016/17 ausgewählt werden, erhalten für die Durchführung der Projekte eine finanzielle Förderung sowie fachlich-koordinierende Begleitung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Weitere Informationen

Die Ausschreibungs- und Bewerbungsunterlagen stehen ab sofort unter www.denkmal-aktiv.de zum Download zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 17. Mai 2016.