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Hatra befreit

Expertendelegation wird die Schäden bewerten und Notfallsicherungsmaßnahmen einleiten

In Absprache mit den irakischen Behörden verkündete die UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova am 27. April 2017 die Befreiung der archäologischen Stätte Hatra. Eine Expertendelegation wird in Kürze die Schäden vor Ort bewerten und die notwendigen Notfallsicherungsmaßnahmen einleiten.

Nachdem die Zerstörung Hatras mit Hilfe schwerer Maschinen und die Plünderungen 2015 international Entrüstung ausgelöst hatten, bezeichnete die Generaldirektorin die Befreiung der Stätte nun als bedeutenden Wendepunkt. Sie versprach dem irakischen Volk und der Regierung die Unterstützung der UNESCO bei der Sicherung und Bewahrung der Ausgrabungsstätte und unterstrich die Bedeutung dieses irakischen Erbes für den nationalen Zusammenhalt und die Friedensbildung im Land.

Unter Verweis auf die Resolution 2347 des UN-Sicherheitsrates vom 24. März 2017 hob die UNESCO-Generaldirektorin noch einmal die zentrale Stellung von Kultur bei internationalen Bemühungen um Friedensschaffung hervor. Die mutwillige Zerstörung von Kulturerbe stelle ein Kriegsverbrechen dar, dessen Verantwortliche nicht ungestraft bleiben sollen.

Sobald die Sicherheitslage dies erlaubt, wird die UNESCO in Kooperation mit den irakischen Behörden ein Expertenteam nach Hatra schicken, um die vorhandenen Schäden zu dokumentieren und erste Sicherungsmaßnahmen einzuleiten. Hatra wurde 1985 als erste irakische Kulturerbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes eingeschrieben. Die Festungsstadt, Hauptstadt des ersten arabischen Königreiches, zeichnet sich insbesondere durch eine außergewöhnliche Vermischung hellenistischer und römischer Style mit regionalen Verzierungen aus.

Weitere Informationen

Welterbestätte Hatra (UNESCO-Welterbezentrum, engl.)