Bildungsbiografie

Berufliche Bildung

Berufliche Bildung und die Entwicklung von Kompetenzen für den Arbeitsmarkt spielen eine wesentliche Rolle im Bildungsprogramm der UNESCO. Berufliche Bildung vermittelt Wissen und technische Kompetenzen, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können und so prekären Lebensumständen und Armut zu entgehen.

Die Agenda Bildung 2030 fordert daher in ihren Unterzielen, dass bis zum Jahr 2030 Frauen und Männern ein gleichberechtigter und bezahlbarer Zugang zu hochwertiger beruflicher und akademischer Bildung ermöglicht wird. Zudem soll bis 2030 sichergestellt werden, dass eine deutlich höhere Anzahl an Jugendlichen und Erwachsenen die Kenntnisse erwirbt, die für eine Beschäftigung oder Selbstständigkeit relevant sind.

UNESCO-Berufsbildungsstrategie 2022-2029

Die UNESCO-Berufsbildungsstrategie 2022-2029 legt die Schwerpunkte der Arbeit der Organisation in diesem Bereich fest.

Die UNESCO will die Befähigung des Individuums ebenso in den Blick nehmen wie die Weiterentwicklung von Volkswirtschaften unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung und die Weiterentwicklung von Gesellschaften hin zu Inklusivität und Frieden.

UNESCO-Berufsbildungsstrategie 2016-2021

Aufgrund der hohen Relevanz des Themas hat die UNESCO im April 2016 eine Berufsbildungsstrategie 2016-2021 verabschiedet. Diese verfolgt drei zentrale Ziele:

  • die Förderung einer höheren Beschäftigungsrate von Jugendlichen und von beruflicher Selbstständigkeit,
  • die Förderung von Chancengerechtigkeit und Geschlechtergleichstellung sowie
  • die Förderung der Transformation hin zu nachhaltigen Wirtschaftsformen und Gesellschaften.

UNESCO-Empfehlung zur Beruflichen Bildung

Die 38. UNESCO-Generalkonferenz verabschiedete im November 2015 die überarbeitete Empfehlung zur Beruflichen Bildung. Sie verfolgt verschiedene Ziele:

  • Berufliche Bildung soll Individuen stärken und Beschäftigung, angemessene Arbeit sowie lebenslanges Lernen fördern.
  • Inklusives ökonomisches Wachstum, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit sollen durch die berufliche Bildung gefördert werden.

Die Empfehlung unterstreicht die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems und die Orientierung am Arbeitsmarkt. Zudem bezieht sie die Sozialpartner mit ein. Sie adressiert alle Mitgliedstaaten. Die UNESCO-Empfehlung bildet somit eine internationale Leitlinie im Bereich der beruflichen Bildung. Die Mitgliedstaaten berichten regelmäßig (in der Regel alle vier Jahre) über die Umsetzung der Empfehlung. Deutschland wirkte intensiv an der Überarbeitung der UNESCO-Empfehlung zur Berufsbildung mit. 

Das Internationale Berufsbildungszentrum UNESCO-UNEVOC in Bonn

Seit 2002 ist das Internationale Berufsbildungszentrum der UNESCO (UNEVOC) in Bonn ein zentraler Akteur in der Berufsbildungsarbeit der UNESCO. Es unterstützt die Mitgliedstaaten der UNESCO dabei, den Zugang zur Berufsbildung sowie ihre Qualität zu verbessern und lebenslanges Lernen zu ermöglichen.

Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Koordination und Stärkung des weltweiten Netzwerks von mehr als 250 UNEVOC-Zentren in über 160 Ländern, darunter zwei deutsche UNEVOC-Zentren:

  • Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn ist Mitglied des weltweiten Netzwerks aus Berufsbildungsinstitutionen und -organisationen. Seit 1999 besteht ein Kooperationsabkommen zwischen beiden Organisationen.
     
  • Das UNEVOC-Zentrum Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung in Magdeburg wurde 2010 gegründet und ist eine Kooperation der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung.

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